Arnsberg. Toilettenpapier ist derzeit knapp. So reagiert die Firma Wepa in Arnsberg, einer der größten Anbieter von Hygienepapier in Europa, auf die Lage.
Die Regale im Supermarkt, in denen sonst das Toilettenpapier lagert, sind seit Tagen immer wieder mal leer. Die Menschen, vor allem jene, die sich wegen der Ausbreitung des Coronavirus große Sorgen machen, horten die Rollen. Für andere bleibt dann manchmal: nichts. Rares Gut. Ein Wertpapier mittlerweile. Viele Fragen wirft dieses Virus auf, nicht immer gibt es Antworten.
Doch es gibt in der allgemeinen Jäger-und-Sammler-Stimmung auch gute Neuigkeiten: Engpässe sind offenbar nicht zu befürchten. „Gemeinsam mit unseren Kunden tun wir alles uns Mögliche, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Bisher gab es keine Lieferengpässe und eine Hygienepapierknappheit ist auch nicht zu erwarten“, sagt Sophie von Fürstenberg, Sprecherin der Firma Wepa mit Sitz in Arnsberg.
Wepa-Werk in Marsberg produziert vornehmlich Toilettenpapier
In Sachen Hygienepapieren (u.a. auch Taschentücher, Kosmetiktücher, Papierhandtücher) gehören die Sauerländer mit 25 Prozent Marktanteilen in Deutschland zu den großen Playern. Das Toilettenpapier, das als Handelsmarken in den Lebensmitteleinzelhandel wandert, wird zu großen Teilen in Marsberg – dem zweiten Standort im Sauerland neben Arnsberg – produziert. Dort arbeiten rund 500 Mitarbeiter an vier Papiermaschinen, die derzeit auf Hochtouren laufen. „Unsere Produktionsauslastung wird auch durch eine gezielte Sortimentssteuerung beeinflusst. Das bietet uns die notwendige Flexibilität, auf Nachfrageschwankungen reagieren zu können“, erklärt die Sprecherin etwas umständlich. Heißt wohl: volle Kraft derzeit aufs Klopapier.
„Aufgrund der gestiegenen Abverkäufe im Handel verzeichnen wir einen deutlich höheren Auftragseingang. Wir bitten um Verständnis, dass wir zu konkreten Zahlen keine Auskunft geben können“, heißt es vom Unternehmen.„Dank unserer flexiblen Produktionskapazitäten und einem robusten Lieferkettenmanagement konnten wir alle bisherigen Lieferanfragen zeitnah bedienen und sehen uns auch für die Zukunft gut aufgestellt“, lässt die Firma wissen.
Gestiegene Nachfrage auch an Standorten in Italien, Frankreich und Großbritannien
Neben weiteren Standorten in Deutschland produziert Wepa auch in Polen, den Niederlanden, Großbritannien Frankreich und Italien. Auch dort ist Toilettenpapier nachgefragt wie selten zuvor. „Wir beobachten in allen Ländern, in denen wir aktiv sind, eine gestiegene Nachfrage.“
Aber was ist, wenn alles wieder gut ist? Wenn das Leben irgendwann normal weitergeht? „Was Toilettenpapier anbelangt, muss man sagen, dass zwar mehr geordert und gekauft, aber dennoch nicht mehr verbraucht wird. Insofern ist in diesem Bereich nach dem Ende der Krise ein Rückgang der Nachfrage zu erwarten“, heißt von der Unternehmenssprecherin.