Iserlohn. In der Abfindungsaffäre, die zum Rücktritt des Iserlohner Bürgermeisters führte, gibt es die ersten Anklagen. Dem Ex-Stadtoberhaupt droht Haft.

In die so genannte „Abfindungsaffäre“ der Stadt Iserlohn kommt Bewegung. Die Staatsanwaltschaft Hagen hat jetzt Anklagen gegen Iserlohns zurückgetretenen Bürgermeister Peter Paul Ahrens, den früheren Personalchef der Stadt und den ehemaligen Verwaltungsmitarbeiter, dessen außergewöhnlich hohe Abfindung die Affäre ausgelöst hatte, erhoben.

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Bürgermeister und Personalchef müssen sich wegen Untreue zum Nachteil der Stadt Iserlohn in einem besonders schweren Fall sowie der Missbrauch der besonderen Stellung als Amtsträger verantworten. Der frühere Stadtbedienstete, der 250.000 Euro als Abfindung erhalten hatte, wurde wegen Beihilfe zur Untreue angeklagt.

Drei weitere Verfahren gegen Stadt-Mitarbeiter abgetrennt

Ahrens und dem Personalchef drohen bei einer Verurteilung eine Freiheitsstrafe zwischen sechs Monaten und zehn Jahren. Wann das Strafverfahren vor dem Landgericht Hagen eröffnet wird, ist derzeit noch nicht absehbar. Nach IKZ-Informationen könnte der Prozess erst Mitte nächsten Jahres anfangen.

Für den Kämmerer, den Bürgermeisterreferenten und den Personalratsvorsitzenden, bei denen die Staatsanwaltschaft Hagen ebenfalls wegen des Verdacht der Untreue im besonders schweren Fall zum Nachteil der Stadt ermittelt hatte, ist die Sache noch nicht ausgestanden. „Sie sind noch nicht raus aus dem Boot“, erklärte Oberstaatsanwalt Dr. Gerhard Pauli auf IKZ-Anfrage. Ihre Verfahren werden nach Aussage der Staatsanwaltschaft abgetrennt.