Schwelm. Im Streit an der Spitze des Feuerwehrverbandes hat sich Präsident Ziebs erstmals geäußert: „Ich habe zwischenzeitlich an Rücktritt gedacht.“
Der zum Rücktritt aufgeforderte Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV), Hartmut Ziebs, will um sein Amt kämpfen. Fünf von sieben Vize-Präsidenten hatten dem 60 Jahre alten Gerüstbau-Unternehmer aus Schwelm (Ennepe-Ruhr-Kreis) vor mehr als einer Woche das Vertrauen entzogen. „Ja, ich habe zwischenzeitlich an einen Rücktritt gedacht“, sagte Ziebs im Gespräch mit der Westfalenpost, „die zahlreichen Solidaritätsbekundungen in den vergangenen Tagen haben mich davon überzeugt, weiterzumachen.“
Ziebs: „Riesiger Image-Schaden für den Feuerwehr-Verband“
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Ziebs, zugleich Vize-Präsident des Weltfeuerwehrverbandes, hatte bislang nicht öffentlich detailliert Stellung zu den Vorwürfen genommen. Er bestätigte im Gespräch mit der Westfalenpost, dass ihm seine Vize-Präsidenten unter anderem vorwerfen, die politische Neutralität des Amtes verletzt zu haben. „Ich bleibe dabei: Die teilweise rechtsnationalen Tendenzen bei der AfD sind eine Gefahr für die Demokratie. Es wäre fatal, wenn die Feuerwehr in einen solchen Sog hineingezogen würde“, wiederholte der oberste Repräsentant von 1,3 Millionen Feuerwehrangehörigen in Deutschland seine Sorge einer Unterwanderung der Feuerwehren durch Rechtsnationale. Zugleich hätten ihm seine Kritiker die Bestellung einer Frau mit türkischen Wurzeln zur Bundesgeschäftsführerin vorgehalten, so Ziebs. „An ihrer Arbeit gibt es aus meiner Sicht nichts auszusetzen.“
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Die fünf Vize-Präsidenten hatten den 16 DFV-Landesverbänden ihre Rücktrittsforderung an Ziebs am 12. November in einem Schreiben mitgeteilt. Daraufhin beantragten einige Landesverbände die Einberufung einer außerordentlichen Delegiertenversammlung zur Abwahl des Präsidenten. Gründe für die Rücktrittsforderung wurden bis heute öffentlich nicht genannt.
Der Funktionär aus Schwelm sieht einen riesigen Image-Schaden für den Feuerwehr-Verband, der – „wie ich befürchte – sich noch die kommenden zehn Jahre auswirken wird“. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den fünf Vize-Präsidenten kann sich Ziebs nicht mehr vorstellen: „Es kann nur die Folge aus ihrem für mich unbegreiflichen Vorgehen sein, dass sie zurücktreten.“
Ausführliches Interview mit dem Feuerwehr-Präsident
Zum ausführlichen Interview der WESTFALENPOST mit Hartmut Ziebs geht es hier.