Hagen. Während viele Hohenlimburger die neue Höchstpannungstrasse fürchten, wird sie im Bund mehr denn je als nötig erachtet.
Nachdem Stromnetz-Betreiber Amprion trotz der Beschlüsse zum Kohle-Aus des rheinischen Bergbaus und des öffentlichen Drucks durch die Fridays-for-future-Bewegung erklärt hatte, dass die neue Höchstspannungs-Stromtrasse von Rheinland-Pfalz nach Dortmund-Kruckel (führt durch Hohenlimburg) weiterhin notwendig sei, hat nun auch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier seine Einschätzung an Oberbürgermeister Erik O. Schulz geschickt. Die Trasse ist in Hohenlimburg höchst umstritten, weil sie in unmittelbarer Nähe zu Wohngebieten im Raum Reh und Elsey verlaufen soll. Altmaier lässt in einem Schreiben ausrichten, dass die Trasse weiterhin wichtiger Bestandteil des Gesamtnetzes sei.
Netzbetreiber sehen Bedarf
„Der aktuelle Entwurf des Netzentwicklungsplanes der Übertragungsnetzbetreiber (Anm: im Hohenlimburger Fall ist das Amprion) zeigt erheblichen Netzausbaubedarf, um einen Anteil von 65 Prozent erneuerbarer Energien am Stromverbrauch in 2030 zu erreichen“, heißt es in dem Schreiben. Die Übertragungsnetzbetreiber würden diesen Ausbaubedarf auch bei einer angenommenen Kohlekapazität von null Gigawatt im Jahr 2035 sehen.
Zur Frage des Trassenverlaufs verweist das Ministerium die Stadt Hagen an die Bezirksregieurng in Arnsberg. Das Umweltamt möge seine Anliegen in das Planfeststellungsverfahren der Bezirksregierung einbringen. Man sei sich sicher, dass diese Hinweise zum zügigen Ausbau des Netzes beitragen würden. Die Stadt erklärt, dass sie nun noch auf eine Stellungnahme des Landeswirtschaftsministeriums warte, um sich selbst positionieren zu können.