Ense/Werl. Der insolvent Sport- und Freizeitartikelhersteller Kettler entlässt 216 Beschäftigte, um eine Chance zu haben, rund 500 Arbeitsplätze zu sichern.

Der insolvente Sport- und Freizeitartikelhersteller Kettler aus Ense hat am Freitag 216 von über 700 Beschäftigten gekündigt. Dies sei Voraussetzung, um eine Chance zu haben, das Unternehmen mit rund 500 Arbeitsplätzen zu retten. Die Kündigungen wurden zum 28. Februar ausgesprochen.

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Seit dem Sommer, als Kettler nach einer schwierigen und letztlich gescheiterten Investorensuche den Gang in die Insolvenz antreten musste, war klar, dass es zu Entlassungen kommen würde – allerdings nicht in dieser Dimension. Damals war die Zahl der Betroffenen vom Unternehmen mit rund 120 angegeben worden.

„Sozialauswahl“

Die Auswahl der Betroffenen erfolgt nach sogenannten Sozialpunkten, es wird also beispielsweise Betriebszugehörigkeit und Familienstand berücksichtigt. Erst im Laufe des Freitags konnte die Liste komplettiert werden. Bei rund 700 überwiegend langjährig Beschäftigten kennt man sich untereinander. Verständlich, dass eine insgesamt bedrückte Stimmung im Unternehmen vorherrscht, auch wenn rund 500 Kettler-Mitarbeiter weiter hoffen dürfen.

Weiter Gespräche mit Investor

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Nachdem die Schwierigkeiten mit der Heinz-Kettler-Stiftung aktuell ausgeräumt zu sein scheinen, gehen die Gespräch mit einem Investor weiter. Nach Informationen des Unternehmens befinde man sich bereits auf der Zielgeraden. Dies allerdings hatte man in Ense bereits mehrfach gedacht. Im Moment scheint es danach auszusehen, dass das Unternehmen mit deutlich reduzierter Belegschaft eine Zukunft haben könnte.

Für die 216 gekündigten Kolleginnen und Kollegen werde gerade mit einer Transfergesellschaft verhandelt, um den direkten Fall in die Arbeitslosigkeit zu verhindern. Allerdings ist auch dies noch nicht in trockenen Tüchern - auch eine solche Transfergesellschaft zur Qualifizierung und Vermittlung der Teilnehmer kostet Geld.