Düsseldorf/Ense. Der Vorsitzende der Heinz-Kettler-Stiftung hat eine Runde im NRW-Wirtschaftsministerium platzen lassen. Traditionsunternehmen vor dem Aus.

Die für den heutigen Mittwoch vorgesehene Kettler-Rettungsrunde im nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministerium ist kurzfristig abgesagt worden.

Hintergrund ist, dass die entscheidende Person, der Kuratoriumsvorsitzende der Heinz-Kettler-Stiftung, Manfred Sauer, sich auf die Einladung des Insolvenz-Sachwalters Horst Piepenburg und trotz Drängens des NRW-Wirtschaftsministeriums die Teilnahme mit nicht nachvollziehbarer Begründung abgesagt hat.

NRW-Wirtschaftsminister Pinkwart gibt Hoffnung auf Kettler-Rettung noch nicht auf

Unter diesen Umständen machte ein Gespräch keinerlei Sinn, wie NRW-Wirtschaftsminister Dr. Andreas Pinkwart erklärt: „Ich bin sehr enttäuscht, dass die Heinz-Kettler-Stiftung das Moderationsangebot meines Hauses nicht angenommen hat. Das Stiftungskuratorium hat sich hier konsequent verweigert und agiert in einer Weise, die nicht im Sinne der sozialen Marktwirtschaft ist.“

Dennoch hat Minister Pinkwart die Hoffnung für die Traditionsmarke mit ihren über 700 Beschäftigten noch nicht gänzlich aufgegeben: „Die Eigenverwaltung ist jetzt gehalten, alternative Wege zu beschreiten. Wir werden den Prozess eng begleiten und alles daran setzen, um möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten und den Beschäftigten und ihren Familien eine gute Perspektive zu eröffnen.“

Investor prüft Einstieg konkret

Daran arbeiten die Kettler-Geschäftsführung um Olaf Bierhoff und der Insolvenz-Sachwalter Horst Piepenburg zur Stunde. Nach wie vor wird nach Möglichkeiten einer Zwischenfinanzierung gesucht, um den Betrieb in den nächsten Wochen noch weiterführen zu können.

Der Datenraum, in dem für potenzielle Investoren alle Kennzahlen zur Verfügung stehen, ist nach wie vor geöffnet. Nach WP-Informationen ist darunter noch ein Interessent, der konkret den Einstieg prüft, aber noch etwas Zeit benötigt, um die jüngsten Entwicklungen im Insolvenzverfahren zu begutachten.

Noch gibt es also ein Fünkchen Hoffnung für das Unternehmen und die Belegschaft in Ense und Werl.