Erndtebrück. . In der Innovationswerkstatt sollen sich Touristikbetriebe auf Ansprüche der Gäste einstellen und den Strukturwandel mit Profilierung gestalten.

Es ist bekanntlich schon längst nicht mehr der im Volkslied zitierte Müller allein, dessen Lust das Wandern ist. Seit Jahren erlebt diese Freizeitbeschäftigung einen nicht enden wollenden Boom. Jedoch steigen die Ansprüche der Wanderer und anderer Gäste in den Urlaubsregionen. Das haben die Touristiker erkannt und setzen auf die geförderte Innovationswerkstatt, die dieser Tage in Siegen-Wittgenstein themenspezifische Schulungen für Hotels, Pensionen, Kneipen, Cafés und Betreiber von Ausflugszielen anbietet.

Tourismustreff bei der Sparkasse Wittgenstein

Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) werden dabei motiviert, sich weiter zu qualifizieren, ihre Angebote zu überprüfen und Innovationen zu entwickeln. Wie das gehen kann, erfuhren die Teilnehmer am Tourismustreff, zu dem die Sparkasse Wittgenstein bereits zum zweiten Mal ins Autohaus Müller im Industriegebiet Schameder geladen hatte.

Werbung machen für eine lebenswerte Heimat

Ausrichter Klaus Löcker, Geschäftsführer im Autohaus Müller, animierte die Touristiker und Dienstleister dazu, sich nachhaltig für eine Attraktivitätssteigerung und eine Belebung der Region zu bemühen.

Auch von den Unternehmen der Wirtschaft müsse gerade den Jugendlichen gezeigt werden, dass es sich lohne, vom Studium oder der Weiterbildung zurück zu kommen in unsere lebenswerte Heimat.

„Touristische Unternehmen erhalten in den Werkstattgesprächen viele wertvolle Tipps aus der Praxis — für eine erfolgreiche Zukunft in einem immer härter werdenden Wettbewerbsumfeld,“ erklärte Kornelia Heer, Projektreferentin beim Touristikverband Siegen-Wittgenstein, der den Tourismus als Treiber der Regionalentwicklung ansieht.

Das sieht Landrat Andreas Müller nicht anders. „Die Gäste erwarten immer mehr von der Ankunft bis zu Abreise. Die Anbieter müssen sich weiterentwickeln und den Anschluss nicht verpassen. Nutzen Sie die Chance zu Innovationen durch die Werkstattgespräche“, rief Müller den gut 90 Gästen zu.

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Sparkassendirektor Axel Theuer verglich den heimischen Tourismus „mit einer zarten Pflanze, die zu einem wesentlichen Wirtschaftszweig ausgebaut werden kann.“ Durch ihn könnten Neubürger und Fachkräfte in die Region geholt werden. Das Sparkassen-Tourismusbarometer, so Theuer, liefere dafür anhand der Daten gute Impulse, es diene aber auch als Frühwarnsystem dazu, rechtzeitig auf problematische Entwicklungen hinzuweisen und Handlungsbedarf für die Akteure vor Ort zu identifizieren.

Druckfrischer Reisekatalog

Die Akteure erlebten die Premiere von Monika Dombrowsky, der neuen Geschäftsführerin im Touristikverband, bei solch einem Treff kennen. Sie überraschte mit einem druckfrischen Reisekatalog für die heimische Region, der vier Schwerpunkte gegeben wurden: WanderLust (Wald als Kraftquelle), TierReich (Natürliche Wildnis hautnah), KulturErlebnis (für alle Sinne) und HeimatGefühl (Tradition und Geschichte). Dombrowskys Maxime: „Wir müssen Schönes mit Stolz und Mut nach außen tragen und mit den Leistungsträgern und Menschen gemeinsam zeigen, dass wir manches besser können.“