Herdecke. . 1553 Geburten verzeichnet das Herdecker Krankenhaus im Jahr 2017 – ein neuer Höchstwert. Auch ein Neujahrskind hat das Licht der Welt erblickt.
Seit 2012 gibt es jedes Jahr mehr Geburten in Deutschland. In Herdecke spiegelt sich dieser Trend in den letzten Jahren deutlich wider. Das Gemeinschaftskrankenhaus kann nun erneut Rekordzahlen bekanntgeben. 1553 Mal erblickten Kinder im Kalenderjahr 2017 am Gerhard-Kienle-Weg das Licht der Welt, 33 der Entbindungen waren Zwillingsgeburten. „Wir erwarten, dass die Zahlen weiterhin steigen werden“, sagt Doris Knorr, ihres Zeichens Leitende Hebamme vor Ort.
Insgesamt 25 Hebammen, darunter viele Teilzeitkolleginnen, kümmern sich in Ende um einen reibungslosen Ablauf rund um Schwangerschaftsende, Geburt und anschließende Betreuung von Mutter und Kind. „Dazu kommen bei uns, was auch eine Besonderheit ist, noch einige medizinische Fachangestellte, die wichtige weiterführende Dinge, wie zum Beispiel Papierkram erledigen“, erklärt Knorr.
Verschiedene Schwierigkeiten
Eindeutig lässt sich festhalten: Am Herdecker Gemeinschaftskrankenhaus sind die Probleme, mit denen sich zahlreiche Geburtsstationen in Deutschland auseinandersetzen müssen, noch nicht so stark ausgeprägt. Bundesweit klagen viele Krankenhäuser darüber, dass einfach nicht das nötige Fachpersonal vor Ort ist, um den steigenden Geburtszahlen gerecht zu werden.
Auch interessant
Andernorts, wie zum Jahreswechsel am Evangelischen Klinikum Gelsenkirchen, schließt die Geburtshilfe, weil Müttern der Umfang der Betreuung nicht ausreicht. Die Zahl der Geburten sank dort in den letzten Jahren so stark, dass ein wirtschaftliches Arbeiten unmöglich wird: „Werdende Mütter erwarten bei Geburten in immer stärkerem Maße eine maximale Versorgung, die Häuser mit einer angeschlossenen Kinderklinik bieten. Die Evangelischen Kliniken können das nicht leisten“, heißt es in der Schließungsbegründung .
Silvesternacht bleibt weitgehend ruhig
Der Notdienst des Herdecker Gemeinschaftskrankenhauses verlebte eine verhältnismäßig ruhige Nacht. Sechs Personen mussten in der Silvesternacht behandelt werden.
Dabei handelte es sich jedoch nur um Bagatell-Fälle, darunter waren einige alkoholisierte Personen. Kein Patient musste stationär behandelt oder betreut werden.
In Herdecke ticken die Uhren diesbezüglich anders: „Wir genießen unter Hebammen einen sehr guten Ruf“, weiß Doris Knorr. Schon vor knapp drei Jahren wurden ein weiteres Überwachungszimmer und ein zusätzlicher Kreißsaal angebaut. Eine sinnvolle Investition, wie sich zeigt. An weiteren Plänen wird seit einem halben Jahr gearbeitet, „noch gibt es aber nichts Konkretes zu vermelden“, so Knorr.
Und noch merkt man in Herdecke auch wenig bis gar nichts von Einflüssen, die die zunächst vorübergehende und bald endgültige Schließung der Geburtshilfe am Mops in Hagen-Haspe zum 1. Februar auf die tägliche Arbeit haben könnte. Aktuell werden immer noch Optionen ausgelotet, inwieweit das Herdecker Krankenhaus den Mitarbeitern im Mops Angebote zur Übernahme machen kann.
GKH-Geschäftsführer Christian Klodwig: „Unser Anliegen ist es, die hohe Qualität in der Geburtshilfe weiter aufrecht zu erhalten. Aufgrund des Rufes unserer Geburtshilfe gehen wir davon aus, dass sich ein Großteil der werdenden Mütter Richtung Herdecke orientieren wird.“
Dreimal knapp am 1. Januar vorbei
Der Betrieb im GKH geht derweil wie gewohnt weiter. Ein Neujahrsbaby erblickte das Licht der Welt, drei weitere Kinder wurden in den Nacht- und Morgenstunden des 2. Januars geboren. Doris Knorr hofft unterdessen auf zeitnahe Verstärkung: „Wir suchen noch Hebammen. Eine Kollegin wurde nun selbst schwanger, eine andere geht im März in Rente.“