Olpe-Rhode. Ein Abitur-Ass aus Olpe-Rhode ist am Montag, 4. Dezember, zu Gast bei Günther Jauch. Maximilian Heer (18) tritt in der RTL-Sendung “Wer wird Millionär“ an.

Sauerländer, die am kommenden Montag zu den treuen Fans des TV-Klassikers „Wer wird Millionär“ gehören, dürfen sich als Lokalpatrioten besonders freuen: Denn auf einem der Kandidatenstühle wird der gerade erst 18-jährige Maximilian Heer aus Olpe-Rhode sitzen.

Heer war vor wenigen Monaten als jahrgangsbester Abiturient (1,0) des St.-Franziskus-Gymnasiums Olpe ausgezeichnet worden. Jetzt wohnt er in Mainz, studiert in Darmstadt Elektro- und Informationstechnik und stand uns vor der Ausstrahlung seines Auftritts beim prominentesten Fragesteller der Nation, Günther Jauch, für ein Interview zur Verfügung.

Gerade volljährig und schon auf einem der Kandidatenstühle bei Günter Jauch. Wie ist es dazu ­gekommen?

Maximilian Heer: Ich bin am 30. Juni 18 geworden und hatte mich zunächst für das 18-Jahre-Special von ,Wer wird Millionär’ beworben. Da bin ich leider nicht genommen worden, dafür aber zur regulären Sendung.

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Wie kam es denn überhaupt zu Ihrer Bewerbung?

Eine Abi-Kollegin von mir hatte in einer Whats App-Gruppe geschrieben, sie hätte eine Bekannte, die Kandidaten für ,Wer wird Millionär’ suchen würde.

Und da gab es für Sie kein Halten mehr?

Ich hatte schon immer mit dem Gedanken gespielt, bei einer solchen Sendung mit zu machen, weil ich so etwas gern anschaue und dabei großen Spaß habe. Und dann hab ich mich für die 18-Jahre-Sondersendung eben beworben.

Spielte ihr Traum-Notenschnitt von 1,0 eine Rolle?

Ja, danach ist sogar von der Redaktion explizit gefragt worden.

Sind Sie ein echter Rhoder Junge?

Ich bin dort geboren und aufgewachsen, würde mich selbst aber nicht so bezeichnen.

Warum?

Ich mag das Sauerland jetzt nicht so besonders, war ganz froh, wegziehen zu können.

Zu provinziell?

Ja, so in der Richtung. Ich bin schon von Kindesbeinen an häufig bei meinen Großeltern in Mainz gewesen und mag besonders die rheinhessische Frohnatur.

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Und ihre Großeltern stammen auch aus Mainz?

Ja, und während meines Studiums wohne ich auch bei ihnen. Das ist zur Uni in Darmstadt nicht so weit entfernt.

Elektro- und Informationstechnik hört sich kompliziert an. Ist das genau ihr Ding?

Ja, absolut. Genau mein Ding. Ganz viel Mathe, ganz viel Physik.

Bei ‘Wer wird Millionär’ ist ja weniger das Mathe-Genie gefragt, sondern Allgemeinbildung. Haben Sie sich besonders vorbereitet?

Eigentlich gar nicht. Das Ganze ist ja zeitlich in den Anfangs-Stress bei der Uni gefallen, da hatte ich gar keine Zeit. Allerdings bin ich schon immer eine totale Leseratte gewesen, interessiere mich eigentlich für alle Themengebiete, schaue und lese regelmäßig aktuelle Nachrichten, höre Podcasts und halte mich gerne auf dem Laufenden.

Freizeit und Bildung geht bei Ihnen also Hand in Hand?

Ja, das gilt auch für die Ferien. Wenn ich Urlaub mache, dann Kultur-Urlaub. Da hab ich mir auch sehr viel Allgemeinbildung erworben.

Auch übers Fernsehen?

Darüber auch, aber nicht so viel.

Sind Sie Zeitungsleser?

Ja, früher die Westfalenpost, ansonsten total gerne die FAZ.

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Wie viel Vorbereitungszeit hatten Sie für die Sendung?

Nicht so lange. Nachdem ich die erste Absage fürs 18-Jahre-Special bekommen hatte, habe ich nur etwa vier Wochen Zeit vor der Sendung. Die Zusage kam irgendwann ziemlich überraschend, verbunden mit der Nachricht, dass es in drei bis vier Wochen losgehe.

Wie erleben Sie die spezielle Fernseh-Situation?

Wenn man sich das Studio so anschaut, kommt schon die Nervosität hoch. Sobald die Lichter angehen und der Herr Jauch dann kommt, ist diese Nervosität schnell weg.

Welche Hobbys haben Sie?

Ich habe sehr viele naturwissenschaftliche Hobbys, mache gerne Mathe und Physik in meiner Freizeit.

Mathe und Physik in der Freizeit, was darf ich mir darunter vorstellen?

Viel lesen. Vergangenes Jahr war ich in den Sommerferien bei der Schüler-Akademie,, habe da freiwillig Astronomie-Kurse gemacht.

Jahrgangsbester der Abitur-Klassen 2017

RTL strahlt „Wer wird Millionär“ mit Maximilian Heer aus Rhode am Montag, 4. Dezember, im Rahmen einer Doppelfolge aus. Beginn: 20.15 Uhr.

Heer war der Jahrgangsbeste des Abitur-Jahrgangs 2017 des St. Franziskus-Gymnasiums Olpe und wurde zudem für hervorragende Leistungen im Fach Physik mit einem Buchpreis und der Mitgliedschaft in der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) belohnt.

Was bedeutet Schüler-Akademie?

Das ist eine Organisation, die unter anderem vom Bundespräsidenten als Schirmherr betreut wird. Da können sich besonders begabte Schüler bewerben, die, wenn sie genommen werden, an einer zweiwöchigen Akademie teilnehmen können. Bei mir war das in einem Internat in Ostdeutschland.

Mit Fußball also nichts am Hut.

Nein, überhaupt nicht. Ich bin allerdings noch sozial engagiert, war bis zum 18. Geburtstag Messdiener in Rhode, bin ins Altersheim gegangen, habe auf der Demenz-Station Klarinette gespielt oder hab an unserer Schule soziale Sachen gemacht.

Wer ist denn Ihre Begleitung bei ,Wer wird Millionär’?

Mein Vater.

Noch eine Frage abseits ihres TV-Auftritts. Sind Sie als 1,0-Abiturient eigentlich überzeugter G8-Verfechter?

Für mich persönlich hat G8 viele Vorteile mit sich gebracht hat. Es geht schneller voran, man kann schneller an die Uni. Wenn ich mir aber das starke soziale Profil der St. Franziskus-Schule ansehe, muss ich sagen, dass das zusätzliche Schuljahr mehr Zeit bietet, sich in dieser Richtung zu engagieren und die vielfältigen Projekte wahr zu nehmen, die es an unserer Schule gibt.

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Und nach dem Studium, wo geht es dahin, das Sauerland kommt ja wohl kaum in Frage?

Ich interessiere mich sehr für die Start-Up-Kultur, beispielsweise im Silicon Valley. Es ist ein Traum von mir, irgendwann einmal nach Amerika zu gehen und in einem der großen Start-Up-Unternehmen in der industriellen Forschung mitzuarbeiten.

Was sagen die Eltern zu Ihrer Rolle als Rate-Fuchs?

Die haben mich vom ersten Tag an unterstützt und sofort gesagt, das wäre genau das Richtige für mich, an allem interessiert, immer schnell beim Reden. Da sollte ich mir die Chance nicht entgehen lassen. Aber Druck haben sie nicht aufgebaut. Ich sollte das Ganze als Spaß sehen, und Spaß hat es auch gemacht.