Köln. . Die Kölner Haie haben sich von Coach Cory Clouston getrennt. Der neue Mann stand schon wenige Stunden später fest.

  • DEL-Klub aus Köln entlässt Cory Clouston
  • Peter Draisaitl wird am Dienstag vorgestellt
  • Haie nur Neunter statt auf Meister-Kurs

Der frühere Meisterstürmer Peter Draisaitl soll den Kölner Haien wieder das Siegen beibringen. Der frühere Nationalspieler und Vater von NHL-Star Leon Draisaitl wurde am Montag als neuer Trainer des achtmaligen deutschen Eishockey-Meisters und damit Nachfolger des am Morgen entlassenen Cory Clouston verkündet. Der 51-Jährige, der zuletzt bis September 2016 Headcoach beim HC Dynamo Pardubice in der tschechischen Extraliga war, wird am Dienstag offiziell vorgestellt.

Auf die Trennung von Clouston waren die Haie somit bestens vorbereitet. Nur rund vier Stunden, nachdem sie die Beurlaubung des 48 Jahre alten Kanadiers bekannt gaben, meldeten sie schon Vollzug mit Draisaitl. Man war gewappnet, weil die Trennung sich trotz vorheriger Bekenntnisse abgezeichnet hatte.

Draisaitl: „Das ist ein Traum“

Am Morgen hatten die Kölner noch erklärt, die bisherigen Co-Trainer Greg Thomson und Thomas Brandl würden auf Interimsbasis übernehmen. Doch im nächsten Spiel am Mittwoch in Iserlohn (19.30 Uhr) wird nun schon Draisaitl an der Bande stehen. „Für mich als jemanden, der schon einmal Teil der Haie-Familie war, ist diese Aufgabe natürlich etwas ganz Besonderes“, sagte Draisaitl, der von 1990 bis 1992 und von 1994 bis 1998 für die Haie stürmte und 1995 Meister wurde: „Es war für mich immer schon ein Traum, hier in Köln als Cheftrainer arbeiten zu dürfen. Jetzt ist es soweit.“ Zur Vertrags-Dauer machte der Verein keine Angaben.

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Der im tschechischen Karvina geborene Draisaitl übernimmt aber ein Team, das aus dem Gleichgewicht geraten ist. Mit nur 30 Punkten aus 23 Spielen liegen die mit Meister-Ambitionen gestarteten Kölner mit der zweitschlechtesten Defensive auf Platz neun. In der vergangenen Woche verloren die Rheinländer mit 4:7 in Augsburg und gegen Meister München. Noch vor zwei Wochen hatte sich Sportdirektor Mark Mahon vorbehaltlos hinter seinen Coach gestellt: „Ich halte einen Trainerwechsel sogar für den völlig falschen Schritt.“

Lange Gespräche in der Nacht

Nun folgte das Umdenken. „Er ist ohne Zweifel ein absoluter Eishockey-Fachmann. Trotzdem sind wir davon überzeugt, dass der Mannschaft ein neuer Trainer guttun wird, und sich der Erfolg wiedereinstellt“, sagte Mahon nun. „Nach langen Gesprächen in der vergangenen Nacht und einer umfassenden Analyse der sportlichen Situation sind wir zu dem Entschluss gekommen, handeln zu müssen, um der Mannschaft einen neuen Impuls zu geben.“

Mahon ist sicher, dass Cloustons Nachfolger das gelingen wird. „Peter Draisaitl bringt eine Menge Coaching-Erfahrung und sicherlich auch den Köln-Faktor mit zu den Haien“, sagte er: „Wir sind überzeugt davon, dass er die Haie wieder in die Erfolgsspur zurückführen kann und freuen uns, dass er nun wieder ein wichtiger Teil der KEC-Organisation ist.“