Iserlohn. . Die Iserlohn Roosters leisten nach der Pleite von Düsseldorf Wiedergutmachung und gewinnen gegen Mannheim mit 1:0. Ein Spieler jubelte besonders.

Damit hatte Sebastian Dahm ganz offensichtlich nicht gerechnet. Mitten hinein ins Getümmel war der Torwart der Iserlohn Roosters gesprungen, waghalsig mitten hinein in eine Traube, die aus Mannschaftskollegen und Akteuren der Adler Mannheim bestand. Weil er den Puck zwischen all den Schlittschuhkufen gesehen hatte. Den Bruchteil einer Sekunde später kugelte Dahms Helm über das Eis und der Blick war frei auf das erstaunte Gesicht des Torwarts – der die Scheibe aber sichergestellt hatte.

Iserlohn Roosters1 - Adler Mannheim0

Tor: 1:0 Johan Larsson (38:14). - Zuschauer: 4425. - Schiedsrichter:Köttstorfer/Melia. - Strafminuten: Iserlohn 2/Mannheim 14.

Mit 1:0 gewannen die Roosters ihr Heimspiel in der Deutschen Eishockey Liga gegen die Gäste aus Mannheim. Weil Johan Larsson in der 39. Minute eine feine Kombination über Travis Turnbull und Justin Florek in Überzahl fast brillant mit einem Schuss ins obere linke Toreck abgeschlossen hatte. Ausgerechnet Larsson, der kantige Abwehrspieler. Im saisonübergreifend 66. Spiel für die Roosters gelang dem 31-jährigen Schweden sein erst zweiter Treffer.

Fischer: Gute Reaktion gezeigt

Ein wichtiger, da spielentscheidender, war dieser. Umso mehr, nachdem die Roosters am Freitagabend im ersten Spiel nach der Deutschland-Cup-Pause mit 1:6 in Düsseldorf untergegangen waren. „Wir können ja nicht davon ausgehen, dass wir jetzt jedes Spiel gewinnen“, sagte Manager Karsten Mende nach dem Sieg über Mannheim allerdings gelassen resümierend. Und: „Deshalb muss man auch mal eine Niederlage einstecken können. Gegen Mannheim war nicht unbedingt von einem Sieg auszugehen, aber nach so einer überzeugenden Leistung war der Erfolg mehr als verdient.“

Die Iserlohn Roosters bejubeln den 1:0-Siegtreffer von Johan Larsson.
Die Iserlohn Roosters bejubeln den 1:0-Siegtreffer von Johan Larsson. © Kai Kitschenberg

Denn die Sauerländer leisteten gegen die Adler, die ersatzgeschwächt nur mit drei Reihen angereist waren, von der ersten Minute an Wiedergutmachung. Sie störten das Mannheimer Aufbauspiel früh, sie nahmen Zweikämpfe an. In Düsseldorf waren die Roosters nicht so frisch und leidenschaftlich aufgetreten. „Mit dem Spiel in Düsseldorf waren wir auf gar keinen Fall zufrieden, das hatten wir uns ganz anders vorgestellt“, sagte Christopher Fischer, Roosters-Verteidiger, am Sonntag und ergänzte: „Ich glaube, wir haben heute eine gute Reaktion gezeigt.“

Daum: „Noch viel Arbeit vor uns“

Da in der ausgeglichenen Partie nicht nur Dahm glänzend parierte, sondern auch sein Gegenüber Chet Pickard, blieb es bis zum Schluss spannend. „Das Spiel verlief auf Augenhöhe. Wir hatten aber mehr und bessere Chancen als Mannheim. Am Ende hätten wir zwei oder drei Tore mehr erzielen müssen“, sagte Karsten Mende.

Trainer Rob Daum war deshalb auch nur mit den drei Punkten zufrieden. „Wir haben noch viel Arbeit vor uns“, sagte er. Besonders das schwache Überzahlspiel lag ihm im Magen, wenngleich Larssons Tor am Ende einer solchen Phase gefallen war. Die Spieler feierten den Heimsieg trotzdem glücklich mit ihren Kindern auf dem Eis und den Fans auf der Tribüne. Auch aus Sebastian Dahms Gesicht sprang die Freude nahezu heraus. Das war – ohne Gegentreffer – wenig überraschend.