Grevenstein. . Die Brauerei Veltins aus Grevenstein meldet ein Plus beim Umsatz und beim Ausstoß. Überwältigend: Das Landbier legte um 57,5 Prozent zu.
- Veltins-Brauerei steigert ihren Ausstoß auf mehr als 2,85 Millionen Hektoliter
- Entwicklung beim Pils ist stabil – Steigerung um 2,4 Prozent
- Junge Kunden verhelfen Dosenbier zu einer Renaissance
Die Brauerei C.& A. Veltins aus Meschede-Grevenstein meldet ein solides Wachstum im Jahr 2016. Insgesamt stieg der Getränkeausstoß auf 2,85 Millionen Hektoliter. Ein Plus von 2,4 Prozent. Das gute Ergebnis basiert vor allem auf der stabilen Entwicklung von Veltins-Pils, das mit 2,4 Prozent auf 2,22 Millionen Hektoliter wuchs. Das bedeutet eine Entwicklung über dem Marktdurchschnitt.
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Beinahe sensationell und viel besser als erwartet, entwickelte sich erneut das Grevensteiner Landbier, das um 57,5 Prozent auf 143 000 Hektoliter zulegte. Die Spezialität nach altem Brauerrezept erfreut sich auch im Ausland steigender Beliebtheit. „Mit Grevensteiner schaffen wir es, den ursprünglichen Biergeschmack bedienen zu können“, spricht Veltins-Chef Michael Huber gar von einer „Sonderkonjunktur“ durch den Absatz des Spezialitätenbieres, das mittlerweile auch als „Ur-Radler“ zu haben ist und läuft und läuft.
Der Export bleibt nur Ergänzung
Auch der Export funktioniert gut. Veltins hat im vergangenen Jahr erstmals die 200 000 Hektoliter-Marke überschritten. Hauptexportländer bleiben die Niederlande, Spanien, Italien und Großbritannien. Wie sich das Geschäft auf der Insel entwickeln wird, ist angesichts des schwächelnden Pfunds und des Brexit-Votums schwer zu sagen.
Eingestiegen sind die Sauerländer auch in Nordamerika. Rund 8000 Hektoliter Grevensteiner wurden verschifft. „Das Produkt hat sehr gute Voraussetzungen für den Export, weil es sich von anderen Bieren unterscheidet“, sagt Marketing- und Vertriebschef Volker Kuhl. Das ganz große Geschäft winkt in Übersee nach Hubers Ansicht wohl nicht, aber die ganze Entwicklung mit der Craftbeerszene findet der 67-Jährige schon ziemlich spannend.
Umsatz der gesamten Veltins-Gruppe beträgt 812 Millionen Euro
Dennoch: Das Hauptaugenmerk liege auch in Zukunft auf dem heimischen Markt, also vor allem auf NRW, erklärt Huber. Der Umsatz der gesamten Veltins-Gruppe mit den rund 200 Dursty-Getränkemärkten in der Region, dem Facheinzelhandel und den Geschäften aus Logistik betrug 2016 rund 812 Millionen Euro.
Umsatz um jeden Preis mit einem Bauchladen an Produkten, das ist ganz offenkundig nicht die Veltinsstrategie. Im März will Veltins ein „V+-Grapefruit“ auf den Markt bringen, ansonsten bleibe es aber beim gewohnten Sortiment. „Auf ein 0,0 sind wir vorbereitet. Wir sind aber auch der Meinung, dass wir es momentan nicht brauchen“, sagt Huber selbstbewusst.
Junge Kunden kaufen Dosenbier
Eine echte Renaissance erlebt die Dose auch bei Veltins. 159.300 Hektoliter wurden in Blech abgefüllt und vor allem an junge Kundschaft verkauft. Ein Plus von 29 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Es ist ganz offensichtlich so, dass die Dose zurückkommt. Die junge Generation ist mit pfandbehafteten Energiedrinks in Dosen aufgewachsen.“ Hier sieht Vertriebschef Kuhl das entscheidende, positive Momentum pro Dose.
Überhaupt spiele Psychologie eine große Rolle bei der Frage nach den aktuellen Aussichten. Bleibe ein Gefühl der Sicherheit, sei alles gut. Aber Brexit, Trump, selbst der VW-Skandal mit all seinen Folgen für die Wirtschaft und Auswirkungen auf Arbeitsplätze spiele eine nicht zu unterschätzende Rolle, glaubt Huber. Aktuell rechnet er dennoch mit einer stabilen Entwicklung im laufenden Jahr und kündigte deutliche Investitionen in den Standort Grevenstein an.