Meschede. . Neben Veltins aus Grevenstein gibt es jetzt ein weiteres Bier aus Meschede. Es hat einen historischen Ursprung.
- Frank Hartung lässt jetzt den „Mescheder Braukessel“ produzieren
- Seine Familie war zwischen 1900 und 1930 einer der Schankwirte in Meschede
- Er will keine Konkurrenz zu den großen Brauereien sein - „ein ganz eigener Gerstensaft“
Ein leicht rötliches Bier in der Bügelflasche, geliefert in einer Holzkiste - das alles sieht nach Tradition aus. Frank Hartung, dessen Uropa schon Spirituosenfabrikant war, hat jetzt sein eigenes Bier vorgestellt. Es nennt sich „Mescheder Braukessel“. Damit setzt Hartung die Tradition seines Urgroßvaters fort.
„Nachdem wir in den Mescheder Stadtarchiven gestöbert hatten, fanden wir heraus, dass der Name Hartung schon zwischen 1900 und 1930 in der Liste der Schankwirte der Stadt aufgetaucht ist“, berichtet Hartung. „Als wir dann auch noch alte Rezepte meines Uropas für Bier gefunden haben, dachte ich: Das muss man mal probieren.“ Da die damalige Rezepte nicht mehr dem heutigen Geschmack entsprechen, wurde dann solange weiter gebraut, bis ein süffiges, leicht rötliches Bier heraus kam, Und das entsprech den Vorstellungen des Brauneulings.
Tradition des Bierbrauens seit 1648 dokumentiert
Die Tradition des Bierbrauens ist in der heimischen Region bereits im Jahre 1648 dokumentiert. Damals galten den verschiedenen Gemeinden unterschiedliche Gesetze, was den Besitz eines Braukessels betraf. Das Bierbrauen allgemein war jedoch recht verbreitet. Die Zutaten wie Hopfen und Gerste wurden vor Ort angebaut. Die Firma Otto Hartung & Co. spezialisierte sich schließlich auf die „Fabrikation feinster Liköre, sowie sämtlicher Spirituosen“, wie auf einem alten Firmenschild zu lesen ist. Mit dem „Mescheder Braukessel“ wird nun diese Tradition der Familie Hartung fortgesetzt.
„Wir lassen das Bier in einer kleinen Brauerei in der Umgebung herstellen“, sagt Frank Hartung. „Auch die Kisten werden speziell für uns gebaut und in Meschede wird der Name eingebrannt.“ Bei Tests im Freundeskreis ist das Bier nach Angaben des Getränkehändler sehr gut angekommen - „und jetzt wollen wir mal probieren, ob es den Meschedern auch schmeckt.“
Erste Kiste an den Bürgermeister überreicht
Die erste Kiste überreichte Hartung an Bürgermeister Christoph Weber. Ab sofort gibt es das Mescheder Bier in dem Fachhandel in der Talsperrenstraße zu kaufen. „Es ist ein langer und kostspieliger Weg gewesen“, meint Hartung,, „aber ich hätte mich geärgert, wenn ich es nicht wenigstens probiert hätte.“
Es sei ihm klar, dass er den großen Brauereien der Umgebung keine Konkurrenz machen könne und das wolle er auch gar nicht. Mit dem „Mescheder Braukessel“ habe die Stadt Meschede nun einen ganz eigenen Gerstensaft: „Wohl bekomm’s!“
Weitere Informationen im Überblick
Das Bier „Mescheder Braukessel“ gibt es ab Mitte dieser Woche in zwei Sorten: als Märzen und als naturtrübes Kellerbier.
Es ist in Holzkisten je 9 Flaschen zum Preis von 12,99 Euro im Getränkemarkt Hartung erhältlich.
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