Unna/Hagen. . Offenbar Normen beim Bau nicht beachtet. Züge sollen eigentlich ab Dezember 2016 im Sauerlandnetz fahren. 36 Züge von den Problemen betroffen.

Im Dezember nächsten Jahres sollen 36 neue Dieseltriebwagen der Deutschen Bahn (DB) Regio im Sauerlandnetz im Auftrag des Zweckverbandes Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) fahren.

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Weil es Probleme bei der Fertigung gibt, weil die Zukunft der Züge in den Sternen steht. Warum? Pesa hat offenbar Probleme bei der Erfüllung bundesdeutscher Normen und Vorschriften technischer Vorgaben. Einzelheiten über Schwierigkeiten des polnischen Unternehmens, den 120-Millionen-Euro-Auftrag zu erfüllen, sind von den Beteiligten nicht zu erfahren.

"Nichts Ungewöhnliches" - Bahn wiegelt ab

Widerspruch aber wie vom Auftraggeber DB Regio sieht anders aus. Dirk Pohlmann, Sprecher in Düsseldorf, spricht davon, „dass der osteuropäische Hersteller andere Normen gewohnt ist“. Probleme ließen sich in intensiven Gesprächen lösen. „Im Zulassungsverfahren sind auftretende Schwierigkeiten dieser Art nichts Ungewöhnliches“, versichert Pohlmann. „Wir sind zu diesem frühen Zeitpunkt zuversichtlich und entspannt.“

Beim NWL ist Michael Dubbi, Mitglied der Geschäftsführung und zuständig für den Raum Westfalen-Lippe, über die Probleme im Bilde: „Verzögerungen bei der Inbetriebnahme sind nach unseren Erkenntnissen bislang nicht erkennbar. Wir beobachten, was passiert.“ Man gehe beim NWL jedoch davon aus, dass DB Regio rechtzeitig signalisiere, „wenn es zu schwerwiegenden Komplikationen kommt“.

Abweichungen im Millimeter-Bereich

Wie zu erfahren ist, soll es Probleme beim so genannten Lichtraum-Profil der Züge geben. Das polnische Unternehmen soll im Millimeter-Bereich zu groß gebaut haben. Danach sind die Züge zu breit, der Abstand zu Signalen und Bahnsteigen zu gering. Verstöße gegen Vorschriften, die relevant für die Sicherheit sind.

Zur Erinnerung: Im März 2014 war die Auftragsvergabe an Pesa in Unna bejubelt worden. Joachim Künzel von DB Regio damals: „Die Züge sollen pünktlich auf die Schiene kommen. Außerdem wollen wir den Herstellermarkt mit der polnischen Konkurrenz aufmischen.“