Berlin. Laut einer Studie lindert eine bewusste Diät chronische Schmerzen. Vor allem eine Gruppe von Betroffenen kann auf Besserung hoffen.

Chronische Schmerzen sind in Deutschland Volkskrankheit: Laut der Deutschen Schmerzgesellschaft leiden 12 Millionen Menschen, etwa 17 Prozent der Bevölkerung, an langanhaltenden Schmerzen. Der Dauerschmerz sorgt dabei nicht nur für körperliche Einschränkungen, sondern verursacht unter Umständen auch psychische Folgen wie Depressionen oder Angststörungen.

Laut einer neuen Studie könnte eine gesunde Ernährung dabei helfen, die Schmerzen zu lindern. Weil viele Betroffene sich nicht in Behandlung begeben wollen oder können, sei eine bewusste Diät, ein einfacher Weg etwas zu verändern, schreiben die Forscher der University of South Australia.

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Gesunde Ernährung lindert Schmerzen unabhängig von Körpergewicht

Die Wissenschaftler konnten nachweisen, dass eine Einhaltung der australischen Ernährungsrichtlinien zu weniger Schmerzen führte. Diesen Effekt beobachteten sie vor allem bei Frauen. Die Richtlinien empfehlen eine Ernährung, die vor allem aus Gemüse, Obst, Getreide, magerem Fleisch, Milchprodukten oder Alternativen besteht. Gesättigte Fettsäuren, Salz oder Zucker sowie Alkohol sollten demnach möglichst vermieden werden.

Die Forscher betonten, dass die Linderung der chronischen Schmerzen unabhängig vom Körpergewicht eintritt. Durchschnittlich leiden Frauen und Menschen mit Übergewicht häufiger an chronischen Schmerzen.

„Es ist äußerst wertvoll zu wissen, dass die Wahl der Lebensmittel und die Gesamtqualität der Ernährung eines Menschen nicht nur zu einer höheren Gesundheit, sondern auch zur Linderung seiner Schmerzen beitragen“, kommentiert Sue Ward, eine der Autorinnen der Studie, die Ergebnisse.

Schmerzmittel bei chronischen Schmerzen können Folgeschäden verursachen

Warum eine gesunde Ernährung die Schmerzen direkt lindern, dazu äußerte Ward eine Vermutung: „Es ist möglich, dass die entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften der gesünderen Kernnahrungsmittelgruppen Schmerzen lindern“. Umgekehrt können die Forscher nicht sicher sagen, ob eine schlechtere Ernährung zu mehr Schmerzen führt oder ob Schmerzen zu einer Ernährung von schlechterer Qualität führen.

Man spricht von chronischen Schmerzen, wenn die Beschwerden länger als drei bis sechs Monate andauern. Behandlungsmethoden sind laut der Deutschen Schmerzgesellschaft häufig teuer, die Schmerzen führen häufig zu einer Frühberentung. Gleichzeitig kann die dauerhafte Einnahme von Schmerzmitteln zu  Magen-Darm-Beschwerden führen und Nierenschäden verursachen.

Die Deutsche Schmerzgesellschaft hebt hervor, dass psychische Risikofaktoren eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von chronischen Schmerzen spielen. Über 80 Prozent der Betroffenen, die unter Dauerschmerzen leiden und nicht mehr in den Beruf zurückkehren, zeigten zuvor Merkmale wie depressive Stimmungslagen, dauerhafte Alltagsbelastungen und Konflikte im beruflichen oder familiären Umfeld.