Berlin. Urlauber und Einheimische in Istrien klagen aktuell über juckende Hautausschläge, die durch eine bestimmte Milbenart verursacht werden.
Kroatien-Urlauber stehen in diesem Jahr gleich vor mehreren Herausforderungen: Nach extremer Hitze und Algenschleim breitet sich nun eine Grasmilbenplage aus. Besonders betroffen ist die beliebte Urlaubsregion Istrien, aber auch in Šišan, Premantura und auf der Insel Fratarski häufen sich die Meldungen über die lästigen Parasiten, wie lokale Medien berichten.
Grasmilbenplage: Hitze fördert Ausbreitung an Kroatiens Küsten
Bereits Anfang August wurden die ersten Fälle von Grasmilbenbefall im Küstengebiet von Fažana gemeldet. Nach Angaben des örtlichen Gesundheitsinstituts häufen sich die Vorfälle nun auch in Istrien, wo seit Mitte August ein deutlicher Anstieg der Beschwerden verzeichnet wird. Besonders betroffen sind die Küstenregionen von Fažana bis Medulin im Süden der Halbinsel, darunter auch der beliebte Ferienort Pula.
Experten machen den heißen und trockenen Sommer für die Milbenplage verantwortlich. Die Parasiten halten sich bevorzugt in trockenem Gras auf, sind aber auch auf Bäumen und an Stränden zu finden. „Es ist bekannt, dass sie zu dieser Jahreszeit angreifen, wenn die Sommer extrem heiß und trocken sind“, erklärt Nediljko Landeka vom Institut für öffentliche Gesundheit in Istrien gegenüber dem Nachrichtenportal istra24.
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Symptome und Auswirkungen eines Milbenbefalls
Laut Landeka äußert sich ein Milbenbefall durch starken Juckreiz und Hautrötungen, die vor allem nachts auftreten, wenn die Milben aktiv sind. Die Beschwerden könnten bis zu zwei Wochen anhalten – auch nach dem Absterben der Milben.
Besonders allergieanfällige Menschen würden zudem oft stark auf die Parasiten reagieren. „Die Milben ernähren sich von abgestorbenen Hautzellen und setzen dabei Enzyme frei, die bei empfindlichen Personen allergische Reaktionen auslösen können“, erklärt die Ärztin. Bei starken allergischen Reaktionen sollte daher ein Arzt aufgesucht werden.
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Expertin gibt Tipps: So schützen Sie sich vor den Parasiten
Um sich vor Grasmilben zu schützen, empfiehlt Landeka, trockene Grasflächen zu meiden, geschlossene Schuhe zu tragen und insektenabwehrende Mittel zu verwenden. Nach dem Aufenthalt in betroffenen Gebieten sollte man sich außerdem gründlich mit warmem Wasser duschen und die Haut mit einem Handtuch kräftig abreiben, um eventuell anhaftende Milben zu entfernen.
Großflächige Desinfektionsmaßnahmen lehnt Landeka jedoch ab: „Der Einsatz von Pestiziden würde eine erhebliche Umweltbelastung darstellen, zudem ist unklar, wo genau sich die Hotspots befinden.“ Stattdessen setzt sie auf Aufklärung und vorbeugende Maßnahmen, um die Ausbreitung der Milben wirksam einzudämmen.