Duisburg. „Niemand bereitet die Studenten darauf vor, dass die Schüler auch mal Dinge aus dem Fenster schmeißen“, sagt die Duisburger Lehrerin Regina Lutz.
Kunstlehrerin Regina Lutz (Name geändert) beobachtet mit großer Sorge, dass immer mehr junge Menschen, die teils noch am Anfang ihres Studiums stehen, in den Schulklassen als Vertretungslehrer eingesetzt werden. „Denn oft sind sie nicht vorbereitet und wissen nicht, worauf sie sich da einlassen“, sagt die Lehrerin einer Duisburger Realschule.
„Niemand bereitet die Studenten darauf vor, dass die Schüler auch mal Dinge aus dem Fenster schmeißen, sich den Fuß brechen oder in der Klasse ein Riesenchaos veranstalten. Die jungen Menschen, die als Vertretungslehrkräfte zu uns kommen, kommen oft gerade selbst erst von der Schule. Und wissen nicht, wie der Unterricht abläuft und worauf sie sich einlassen.
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Im Gegensatz zu den Menschen, die nach dem Referendariat bei uns anfangen, haben sie in ihrem Leben noch nie vor einer Klasse gestanden. Für sie ist es teils eine Katastrophe, etwa wenn Neuntklässler sich prügeln und den Lehrer, der kaum größer ist als sie selbst, durch die Klasse schieben. Häufig melden sich die jungen Menschen dann krank, weil sie emotional so belastet sind.
Duisburger Lehrerin: „Vertretungslehrer bringen oft ihr Studium nicht zu Ende“
Und wir können oft nicht helfen, weil die Kapazitäten nicht da sind. Dabei ist es so wichtig, dass die Studierenden am Anfang begleitet und aufgefangen werden. Im Referendariat ist das anders. Auch da sind die angehenden Lehrkräfte oft erstmal überfordert, aber sie werden intensiv begleitet, können sich ans Kollegium wenden und über Probleme sprechen.
Aber natürlich sind die Vertretungskräfte meist eine große Hilfe. Doch oft kommt es vor, dass sie ihr Studium vernachlässigen, nicht mehr ins Referendariat gehen. Ein Student arbeitet jetzt seit fünf Jahren bei uns, weil er den Job hier liebt. Ich finde es aber wichtig, dass die jungen Menschen ihre Ausbildung zu Ende bringen. Aus diesen Gründen glaube ich nicht, dass der Einsatz von Vertretungslehrkräften langfristig dazu führt, dass wir mehr Lehrerinnen und Lehrer gewinnen können.“
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