NRW. Vielerorts in NRW demonstrierten am Freitag, 15. September, Menschen fürs Klima. Fridays for Future hatte dazu aufgerufen. So liefen die Demos.
In zahlreiche Städten gingen am Freitag, 15. September, wieder Tausende auf die Straßen, um sich für das Klima und die Umwelt einzusetzen. Im Rahmen des globalen Klimastreiks der Bewegung Fridays for Future (FFF) hatten Klimaaktivistinnen und -Aktivisten im Vorfeld in rund 50 NRW-Städten Demonstrationen angekündigt. Sie forderten unter anderem einen schnelleren Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas. Die Versammlungen verliefen nach Angaben der Polizei ohne besondere Zwischenfälle. In manchen Städten kamen mehr - in eineigen weniger als angemeldet.
In Köln startete um 16 Uhr ein Demonstrationszug am Dom. Zu Fuß oder mit dem Fahrrad zogen zwischen 5000 und 10.000 Teilnehmende durch die Stadt. Jeweils 2000 Personen versammelten sich auch in der Aachener und Bonner Innenstadt zu Protesten, wie die Polizei mitteilte. In Münster waren rund 2000 Menschen auf den Straßen.
Globaler Klimastreik in NRW: Störversuche auf der Demo in Essen
In Essen trafen sich auf dem Kennedyplatz um 14 Uhr circa 400 Menschen, um dann durch die Innenstadt zu ziehen. Damit fiel die Demonstration diesmal deutlich kleiner aus, als früher. Kurzzeitig kam hier zu einem Zwischenfall, wie die Essener Polizei darüber hinaus mitteilte. Eine Gruppe von fünf Personen versuchte die Demonstration mit Durchsagen über ein elektronischen Verstärker zu stören. Die Personen waren der Polizei durch andere Demonstrationen bekannt und gehörten demnach nicht zur Gruppierung Fridays for Future. Nach Ende der Demonstration gegen 17.45 Uhr nahm die Polizei ihre Personalien auf.
In Dortmund begann die Demonstration um 15 Uhr am Friedensplatz. Bis zu ihrem Ende um 18.30 Uhr kam es auf verschiedenen Hauptstraßen zu Beeinträchtigungen des Verkehrs, unter anderem am Dortmunder Wall. In Dortmund nahmen bei der Abschlusskundgebung rund 1300 Menschen teil - in diesem Fall mehr als erwartet. Für die Demonstration angekündigt waren laut Polizei 800 Personen.
Fridays for Future in NRW: 3000 Menschen auf der Demo in Bochum
In Bochum waren laut Polizei 1000 Personen angemeldet, am Ende waren es rund 3000. "Die Klima-Demos sind generell gut besucht, wobei 3000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Vergleich schon eine Menge sind", sagt Jens Artschwager, Pressesprecher der Polizei Bochum. "Dass mehr Menschen kommen als angemeldet ist schön öfter vorgekommen. Die Versammlung friedlich, störungsfrei und ohne Vorkommnisse verlaufen. Während des Zugs kam es zu den erwarteten Verkehrsbeeinträchtigungen im Bereich Südring, Unistraße, Querenburger Straße, An der Schalwiese, Steinring und Wittener Straße.
In Gelsenkirchen startete die Versammlung um 17.30 Uhr am Heinrich-König-Platz. Es nahmen laut Polizei 25 Personen teil. Die Kundgebung sei verlief aus polizeilicher Sicht ohne besondere Vorkommnisse und der Anmeldung entsprechend.
In Witten hatten sich gegen Nachmittag ebenfalls knapp 150 Personen auf dem BerlinerPlatz in der City versammelt. Später stieß ein Demo-Zug dazu, der sich an der Uni Witten/Herdeckeformierte. Dort hatte zuvor eine zweitägige Konferenz stattgefunden, bei der Verantwortliche aus Unternehmen, Politik und Wirtschaft und Wissenschaft an neuen planetaren Handlungsansätzen gearbeitet hatten.
Weniger Demonstrierende in Düsseldorf als angemeldet
In Düsseldorf hätte die Demonstration vorm Landtag um 14 Uhr beginnen sollen, sie startete jedoch verspätet erst nach 15 Uhr. Angemeldet hatten die Organisatoren rund 2000 Demonstrierende - gezählt wurden von der Polizei rund 1100.
In Duisburg versammelten sich die Klima-Aktivistinnen und -Aktivisten vor dem Forum am König-Heinrich-Platz, von wo aus sie durch die Innenstadt zogen.
In Wesel beteiligten sich um die 120 Menschen an der Demonstration der Organisationen Fridays for Future und Parents for Future. Gegen 17 Uhr setzte sich der Protestzug am Großen Markt in Bewegung, anschließend ging es über die Fußgängerzone bis zum Bahnhof und in einer Schleife wieder zurück zum Dom.
Nur 20 Personen demonstrierten in Hagen
In Hagen begann eine Demonstration um 18 Uhr am Wilhelmsplatz - laut Polizei waren hier nur um die 20 Personen angemeldet.
In Siegen gingen am Tag des globalen Klimastreiks gerade einmal 50 Menschen zur Kundgebung am Scheinerplatz.
Am Bad Berleburger Rathaus, auf dem Platz vor dem DRK-Mehrgenerationentreff, waren es nur 22 Personen. Deswegen gab es an diesem Tag auch keinen Demonstrationszug.
Bundesweit mehr als 250 Demonstrationen angemeldet
Bundesweit waren insgesamt mehr als 250 Demonstrationen angemeldet. In Berlin zogen nach Angaben der Veranstalter rund 24.000 Menschen vom Brandenburger Tor durch das Regierungsviertel, die Polizei sprach von rund 12.500 Teilnehmenden.
Die Klimaaktivisten wollten eigenen Angaben zufolge die Regierung zu einem schnelleren Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas drängen. Sie forderten etwa, ein Klimageld einzuführen und das Klimaschutzgesetz zu verschärfen. Das sogenannte Klimageld ist im Koalitionsvertrag festgeschrieben.
Luisa Neubauer: „Wir sind in einem historischen Zeitfenster“
Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer kritisierte bei einer Kundgebung in Berlin, die Regierung verspiele Zeit beim Klimaschutz. „Wir sind in einem historischen Zeitfenster“, sagte sie. „Fridays for Future“ sei vor fünf Jahren als Jugendbewegung gestartet und zu einer Gesellschaftsbewegung geworden, die zeige, dass Wandel möglich sei und Aktivismus wirke. Belege dafür seien der beschlossene Kohleausstieg, das Klimagesetz und der Boom erneuerbarer Energien. Dennoch gebe es Rückschläge.
Die Demonstrationen in Deutschland waren Teil eines weltweiten Aktionstags. Laut dem Climate Action Network richtete sich die „historische Mobilisierung“ auch an einen Klima-Gipfel am 20. September in New York. (mit dpa)
Mehr zum Thema Fridays for Future:
- Fridays for Future: Aktivistin teilt gegen Firmenchef aus
- Fridays for Future: Tausende protestieren für Verkehrswende