Washington. Das bewusst erzeugte Chaos der ersten drei Wochen geht Amerika allmählich auf die Nerven. Die Gerichte treten auf die Bremse. Gut so.

Knapp drei Wochen Donald Trump. Drei Wochen Geisterbahn. Hinter jeder Kurve eine noch hässlichere Fratze aus dem Arsenal des politischen Spalters. Hat er das gerade wirklich gesagt/verkündet/unterzeichnet? Hat er.

Aber seine Masche der permanenten Überwältigung und Überforderung des Publikums läuft sich allmählich tot. Bestes Beispiel: Das Modell „Grausamkeiten outsourcen” geht Amerika zusehends auf den Geist. Elon Musk, Trumps Zu- und Kaputtschläger, ein zügelloser Mann ohne Mandat und verfassungskonforme Verankerung, verliert in Umfragen dramatisch an Rückhalt; auch bei Trumps Wählern.

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Donald Trump: Fast alle Mega-Unverschämtheiten sind vorläufig gestoppt

Sie wollen, dass endlich die Eier im Supermarkt billiger werden (sie werden teurer). Musks ideologisch aufgeladene Spar-Inquisition quer durch alle Regierungsbereiche wird zum Ärgernis.

Dazu kommt ein aus der ersten Amtszeit bekanntes Muster: Trump kündigt eine dreiste Reform an. Die Opposition reicht Klage ein. Ein Bundesrichter legt die Chose auf Eis. Fast alle Mega-Unverschämtheiten, das Aus für die durch Geburt erworbene Staatsbürgerschaft bis hin zum vergifteten Angebot an sämtliche Staatsdiener gegen Abfindung das Weite zu suchen, sind vorläufig gestoppt.

Redaktionsvorstellung Hamburger Abendblatt / Bergedorfer Zeitung / ZRB
Dirk Hautkapp, US-Korrespondent © HA | HA

Trump legt es förmlich drauf an, dass der Oberste Gerichtshof sich zu seinem zutiefst verfassungswidrigen Drang, die Macht des Weißen Hauses ins Diktatorische zu steigern, grundsätzlich verhält. Auch wenn der „Supreme Court” eine latent reaktionäre Schlagseite hat – grünes Licht für Trump ist hier noch längst nicht ausgemacht. Kuschen die Konservativen im Neuner-Gremium, segnen sie also die eklatante Missachtung Trumps vor der Rechtsstaatlichkeit ab, wären die Vereinigten Staaten im freien Fall.