Jerusalem. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will kommende Woche US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus treffen.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will nach Angaben seines Büros kommende Woche US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus treffen. Trump habe ihn zu einem Treffen am 4. Februar eingeladen, hieß es in einer Mitteilung. Das Weiße Haus hat das Treffen noch nicht bestätigt.
Netanjahu könnte damit der erste Regierungschef aus dem Ausland sein, den Trump als Präsident empfängt. Das stellte auch Netanjahus Büro in der Mitteilung heraus. Eine solche Einladung direkt zu Beginn der Amtszeit Trumps ist eine starke Geste der Unterstützung für den rechten Ministerpräsidenten, der wegen der Kriegsführung im Gazastreifen international stark in die Kritik geraten ist.
Die USA sind der wichtigste Verbündete Israels. Trumps Vorgänger Joe Biden hielt zwar trotz der zunehmenden Kritik am Vorgehen in Gaza zu Israel, der Ton in Richtung von Netanjahus Regierung wurde aber rauer. Trump dagegen ist als enger Verbündeter Netanjahus bekannt.
- Teheran nervös: Kippt nach Assads Sturz auch das Mullah-Regime im Iran?
- Machthaber in Iran: Das sind die Mullahs – und diese Interessen verfolgen sie
- Staatenkonflikt: Erzfeinde Israel und Iran – Woher der Hass kommt
- Iran greift Israel an: Wie stark ist die iranische Armee?
- Angriff auf Israel: Das sind Irans gefährliche Waffen
- Iran-Experte: „Teheran gibt Israel für alles die Schuld“
Donald Trump: Nach seinem Amtsantritt hob er Sanktionen gegen Siedler auf
In den ersten Tagen seiner zweiten Amtszeit hatte Trump bereits Unterstützung für Netanjahu zum Ausdruck gebracht. So gab er die von Biden zurückgehaltene Lieferung von 2000-Pfund-Bomben an Israel frei. Im vergangenen Jahr hatte die Biden-Regierung eine Lieferung der schweren Bomben aus Sorge gestoppt, sie könnten in bewohnten Gebieten in dem abgeriegelten Gazastreifen eingesetzt werden.
Trump hob nach seinem erneuten Amtsantritt auch Sanktionen gegen radikale israelische Siedler im Westjordanland auf, die Bidens Regierung verhängt hatte. Im Westjordanland war es seit dem Hamas-Massaker vermehrt zu Gewalt durch Siedler gegen Palästinenser gekommen.
Auch interessant
Waffenruhe: Trump stellte Abkommen als sein Verdienst dar
Kurz vor dem Machtwechsel in Washington hatten sich Israel und die islamistische Hamas unter Vermittlung der USA, Ägyptens und Katars nach Monaten des Ringens auf eine vorübergehende Waffenruhe geeinigt. Trump stellt auch das als sein Verdienst dar – und tatsächlich dürften seine harten Drohungen an die Hamas eine gewisse Wirkung entfaltet haben.
Mit einer umstrittenen Idee sorgte Trump zuletzt für Empörung – und bekam Zuspruch lediglich von rechtsextremen israelischen Politikern: Er sprach sich dafür aus, den weitgehend zerstörten Gazastreifen zu räumen und die dort lebenden Palästinenser in arabischen Ländern unterzubringen. Er wolle, dass Ägypten und Jordanien Menschen aufnähmen, sagte Trump am Wochenende. Man spreche von anderthalb Millionen Menschen. In dem Gebiet solle gründlich „aufgeräumt“ werden.