Washington. Die politischen Umstände sind unvorteilhaft, wenn man große Ideen, aber nur vier Jahre Zeit hat. Trump setzt penetrante Duftmarke.
Die „Revolution des gesunden Menschenverstands“, die Donald Trump für Amerika am heutigen Montag (20. Januar) gewohnt großsprecherisch proklamiert hat, kommt im Formel-1-Tempo daher. Mit einem Tsunami autokratischer Verfügungen quer durch alle Regierungsbereiche, die das Parlament als Legislative verzwergen und die Gewaltenteilung verhöhnen, will der neue, alte US-Präsident eine Duftmarke setzen: „L’État, c’est moi“, das Bonmot von Sonnenkönig Louis XIV., kommt einem in den Sinn. Der Staat bin ich.
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Die Zahl der Eingriffe, die von der Abschiebung von Millionen illegalen Einwanderern über die Begnadigung von Randalierern beim „Sturm aufs Kapitol“ und flächendeckende Strafzölle auf Importwaren bis zu massiven Änderungen bei der Energiegewinnung reichen, ist schwindelerregend hoch. Mit Absicht. Sie verwirrt Publikum und Medien, wo schon bald nicht mehr nachgehalten werden kann, was in Arbeit ist und was nur so dahergesagt war, weil es vielleicht sexy klingt.
USA: Nach den Zwischenwahlen dürfte das Interesse an Trump schwinden
Zum anderen folgt der Turbo-Start politischen Gesetzmäßigkeiten, die für einen Mann unvorteilhaft sind, der zwar Pläne für Dekaden, aber nur vier Jahre Zeit hat, davon etwas ins Werk zu setzen. Nach den Zwischenwahlen im Kongress 2026 wird sich das Interesse verschieben; weg von Trump, hin zu potenziellen Nachlassverwaltern ab 2029.
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Spätestens dann ist der 47. Präsident der USA eine lahme Ente. Sein Einfluss wird schwinden. Trump weiß das. Darum die Eile, in der hohe Risiken liegen. Gerichte wie der Kongress, wo Trump mit knappen republikanischen Mehrheiten hantieren muss, können einem überambitionierten Präsidenten schnell die Show vermiesen. Keine revolutionäre Erkenntnis. Gesunder Menschenverstand.