Berlin. Mehr als 40 Prozent der deutschen Lehrerinnen und Lehrer arbeiten in Teilzeit. BSW-Chefin Sahra Wagenknecht will das ändern.

In den vergangenen 20 Jahren hat die Quote der Lehrerinnen und Lehrer, die in Teilzeit arbeiten, zugenommen. Das ergab eine Auswertung des Statistischen Bundesamtes, die die BSW-Gruppe im Bundestag in Auftrag gegeben hatte. Demnach ist die Teilzeitquote seit 2003 um rund drei Prozent gestiegen. 2023 waren 43,1 Prozent der Lehrkräfte in Teilzeit angestellt.

Große Unterschiede bei Geschlecht und Bundesland

Rund die Hälfte der Lehrerinnen arbeitet demnach in Teilzeit, bei ihren männlichen Kollegen ist die Quote mit 22,6 Prozent deutlich geringer. Auch in den Bundesländern gibt es teils gravierende Unterschiede. Während die Teilzeitquote in den meisten östlichen Bundesländern sank, etwa in Thüringen von 72,2 Prozent im Jahr 2003 auf nur noch 23 Prozent im vergangenen Jahr, stieg sie im Westen tendenziell. Die höchste Teilzeitquote gibt es bei Lehrerinnen und Lehrern in Hamburg mit 55 Prozent.

BSW-Chefin Sahra Wagenknecht zeigte sich besorgt über die Entwicklung. „Mit immer mehr Teilzeit lässt sich der grassierende Unterrichtsausfall an den Schulen kaum bekämpfen“, sagte sie dieser Redaktion. Die Entwicklung sei „eine Fehlentwicklung und ein Symptom des Bildungsnotstandes“. Wagenknecht fordert, die Quote zu reduzieren „durch ein insgesamt besseres Schulsystem, das Probleme wie Überforderung von Lehrkräften, kulturelle Konflikte und übergroße Klassen abbaut“. Teilzeit solle nur noch in begründeten Ausnahmen möglich sein.