Washington. Melania Trump ließ sich den Auftritt vor schwulen und lesbischen Republikanern bestens bezahlen. Die Herkunft des Geldes gibt Rätsel auf

Kurz vor ihrem ersten US-Fernsehinterview seit über zwei Jahren an diesem Donnerstag gerät Ex-First Lady Melania Trump in Erklärungsnöte. 

Die Gattin von Präsidentschaftskandidat Donald Trump bekam für eine kurze Rede, die sie im Frühjahr vor der Schwulen- und Lesben-Interessenvertretung der republikanischen Partei für den Wahlkampf ihres Mannes hielt, ausweislich von Finanzberichten ein Honorar von 237.000 Dollar (rund 213.000 Euro). 

Problem dabei: Die „log cabin republicans”, bei denen der frühere US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, eine wichtige Rolle spielt, haben das Geld nach eigenen Angaben nicht gezahlt. 

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Rätsel um Melania Trumps Gage

Woher die ungewöhnlich stolze Gage kam (frühere First Ladys ließen sich für ähnliche Auftritte nicht entlohnen, sagen Insider), ist bisher unbekannt. Die Eheleute Trump geben keine Auskunft. 

Was die Watchdog-Organisation „Citizens for Responsibility and Ethics” zu Nachfragen veranlasst. Man wittert einen möglichen Verstoß gegen die Parteienfinanzierung. Immerhin sprach Melania Trump vor den schwulen und lesbischen Konservativen im Privat-Domizil der Trumps in Mar-a-Lago seinerzeit zum Frommen ihres Mannes, der damals bereits Anwärter auf die Präsidentschaftskandidatur war. 

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Weil Frau Trump im Juli, diesmal in ihrem New Yorker Penthouse im Trump-Tower, erneut einer Spendensammel-Veranstaltung der „log cabin republicans” ihre Anwesenheit lieh, ist das Interesse nach tiefergehenden Informationen noch höher. 

Grenell schweigt

Richard Grenell, der sich seit Monaten in sozialen Medien für Trump in die Bresche wirft und Fleißkarten für eine etwaige Nominierung als Außenminister sammelt, könnte den Fall mit einiger Wahrscheinlichkeit schnell aufklären. Er pflegt ein Vertrauensverhältnis zu Melania Trump und soll bei ihrer Vermittlung als Fest-Rednerin eine zentrale Rolle gespielt haben, wie US-Medien berichten. 

Aber der zwischenzeitliche Geheimdienst-Koordinator zur Zeiten der Präsidentschaft Trumps schweigt. Dabei bekam Frau Trump schon in den Vorjahren für Rede-Beiträge bei den „log cabin republicans” verhältnismäßig hohe Summen um die 250.000 Dollar. 

Warum so viel Geld? Stephanie Grisham, einst Chefberaterin Melania Trumps und Regierungssprecherin Donald Trumps, heute eine der erbittertsten Kritikerinnen, hat eine schlicht-pekuniäre Vermutung. „Melania Trump hat mit der Wahlkampagne ihres Mannes nichts zu tun. Ich kann mir denken, dass sie einfach gesagt hat: Wenn ich hier schon meine Zeit opfere, dann will ich auch dafür bezahlt werden.”