Berlin. Hunderttausende sind ohne Strom, fast eine halbe Million sollen sich in Sicherheit bringen: Japan kämpft aktuell gegen einen Mega-Taifun.

Mit Naturkatastrophen kennt sich das von Erdbeben gebeutelte Japan aus. Doch aktuell kämpft das Land nicht mit der Gefahr aus der Tiefe – sondern mit einem Wetterextrem: Ein starker Taifun ist auf Japans südwestliche Hauptinsel Kyushu getroffen und überzieht die Region mit heftigen Regenfällen und peitschenden Winden. Über 50 Menschen sollen bereits verletzt worden sein.

Außerdem wird ein Mann vermisst. Er war trotz schwerem Wellengang mit einem kleinen Boot auf dem Meer vor der Küste der Präfektur Kagoshima unterwegs und soll dort über Bord gegangen sein. Die nationale Wetterbehörde hatte die Bewohner der Region zuvor vor den Gefahren durch den Wirbelsturm gewarnt. 

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Insgesamt sind weit über eine Million Menschen in Japan von dem Unwetter betroffen: In 250.000 Haushalten fiel der Strom aus, wie der Fernsehsender NHK berichtete. In der Stadt Nagasaki waren fast 400.000 Menschen aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen. Zugverbindungen waren unterbrochen, zahlreiche Flüge abgesagt.

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Der Autobauer Toyota entschied laut Medienberichten sogar, den Betrieb der 28 Fertigungslinien in allen seinen 14 heimischen Montagewerken bis Freitag zu stoppen. Diese habe man unter Berücksichtigung der Sicherheit der Mitarbeiter sowie möglicher Teileengpässe durch den Taifun entschieden. 

„Shanshan“, der zehnte Taifun der Saison, bewegt sich unterdessen in nördliche Richtung weiter. Es wird laut NHK erwartet, dass der Wirbelsturm die nächsten Tage über das gesamte Archipel hinwegzieht. 

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