Berlin. Kamala Harris könnte die Präsidentschaftskandidatin der Demokraten werden. Doch sie muss noch einige Hindernisse überwinden. Ein Überblick.
Ganz einfach wird es für sie nicht, so viel ist sicher: Joe Biden hat sich zwar für seine bisherige Vizepräsidentin Kamala Harris ausgesprochen – doch noch ist sie nicht offiziell die Kandidatin der Demokraten für die US-Wahl. Wie sicher ist ihre Kandidatur wirklich? Und welche Herausforderungen warten auf sie? Ein Überblick.
Hat Kamala Harris gute Chancen, Kandidatin der Demokraten zu werden?
Definitiv. US-Präsident Joe Biden hat nicht nur zu ihrer Wahl aufgerufen, sondern sofort seine Kampagne umgewidmet: Aus „Biden for President“ wurde „Harris for President“. Kamala Harris übernimmt damit auch die gesamte Wahlkampf-Infrastruktur, die Niederlassungen und 1300 Mitarbeiter im ganzen Land umfasst. Laut der „New York Times“ hat dieser Übergabeprozess bereits begonnen – damit hat Harris einen entscheidenden Vorteil im Kampf um die mediale Aufmerksamkeit.
- Steckbrief: Kamala Harris – Ihr Leben und ihre Karriere im Überblick
- Privatleben: Das ist Kamala Harris‘ Mann Douglas Emhoff
- Vermögen: Kamala Harris – Wie reich ist die US-Vize-Präsidentin?
- Bilder: Wie aus dem Familienalbum – Kamala Harris ganz privat
Gibt es weitere Kandidaten?
Das ist noch unklar. Verschiedene mögliche Kandidaten gaben bekannt, dass sie sich einreihen wollen. Die Entscheidung, bis wann sich Kandidaten melden können, wird vom Vorsitzenden des Democratic National Committee (DNC) getroffen – und mutmaßlich am Mittwochabend verkündet.
Lesen Sie auch: Wer zur Konkurrenz für Harris werden könnte
Welche Rolle spielt in dem Verfahren eine „Blitz Primary“?
Es wäre ein vorgeschaltetes Verfahren zur Kür des künftigen Kandidaten. Seit Tagen zirkuliert bei den Demokraten ein entsprechendes Planungspapier dazu, über das verschiedene Medien berichtet haben: Es könnte eine Liste mit möglichen Kandidaten präsentiert werden, die dann in einem „fairen Verfahren“ gegeneinander antreten. Die Idee dahinter: Es gibt keine direkte Kür von Harris, sondern ein transparentes Verfahren. Vor dem eigentlichen Parteitag könnte es dann zu kleineren Vorabstimmungen kommen, in denen sich herauskristallisiert, wer die meisten Stimmen der Demokraten auf sich vereinen kann.
Wann könnte Kamala Harris offiziell Kandidatin werden?
Der Parteitag der Demokraten findet vom 19. bis 22. August in Chicago statt, dann könnte sie gewählt werden. Möglicherweise könnten die Stimmen für sie bereits früher digital abgegeben werden: Eigentlich sollte Biden zu diesem Zeitpunkt offiziell zum Kandidaten ernannt werden – er hatte die internen Vorwahlen gewonnen und die notwendigen Delegiertenstimmen für den Nominierungsparteitag. Doch sind die Delegierten nun frei in ihrer Entscheidung. Insider vermuten bereits: Manche Demokraten wollen keinen Konkurrenzkampf vor der Wahl und könnten versuchen, die Partei hinter einer neuen Spitze um Kamala Harris zu vereinen.
Woher stammt das Geld für Harris‘ Kampagne?
Laut CNN sollen bis Ende Juni 240 Millionen US-Dollar gesammelt worden sein, wovon etwa 96 Millionen direkt in Bidens Wahlkampfkasse flossen. Die Frage ist nun, was mit dem Geld passiert – und ob Harris es direkt selbst verwenden kann. Manche Finanzexperten vermuten, dass Harris das Geld erst ausgeben darf, wenn sie im August offiziell nominiert ist. Andere wiederum glauben, sie könne das Geld schon jetzt direkt ausgeben, weil es für die „Biden/Harris“-Kampagne gespendet wurde. Es ist nicht ausgeschlossen, dass es um die Verwendung der Wahlkampfmittel noch Klagen vor Gerichten geben könnte.