Berlin. Die Cannabis-Grenzwerte sind eine Herausforderung. Ihre Einhaltung muss kontrolliert werden – auch wenn das mehr Aufwand bedeutet.

Nach Alkohol und Nikotin hat Deutschland mit Cannabis eine weitere legale Droge und muss jetzt die neuen Risiken für die Gesellschaft möglichst klein halten. Erlaubtes Kiffen wird den Straßenverkehr noch unsicherer machen. Das ist das Urteil der Polizei und auch ein Gesetz der Logik. Der Beschluss des Bundestags vom Freitag zu den neuen Grenzwerten wird diese Folge allenfalls abmildern, aber er kann sie niemals ganz verhindern.

Bei den Grenzwerten folgt die Politik den Empfehlungen von Experten. Ob sie ausreichend sind? Dafür kann und will niemand garantieren. Damit ist und bleibt die Cannabisfreigabe ein gesellschaftlicher Feldversuch mit 80 Millionen Versuchskaninchen. Wobei einige in den Genuss des legalen Rauschs kommen, alle anderen müssen mit den Auswirkungen leben.

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Jörg Quoos ist Chefredakteur der Funke Zentralredaktion Berlin.
Jörg Quoos ist Chefredakteur der Funke Zentralredaktion Berlin. © ZRB | Dirk Bruniecki

Cannabis: Staat ist den Schwächsten im Straßenverkehr Kontrollen schuldig

Die Politik ist gut beraten, alles zu unternehmen, damit die Grenzwerte beim Fahren unter THC-Einfluss auch eingehalten werden. Das wird schwer, weil wir schon beim Alkohol wissen, wie viele Fahrerinnen und Fahrer erschreckend unverantwortlich handeln.
Wer die Grenzwerte ernst nimmt, wird künftig also mehr kontrollieren müssen. Schließlich kiffen sich jetzt Hunderttausende Autofahrerinnen und Autofahrer ohne echte Erfahrung an diese Grenzwerte heran und wer weiß schon, wie welcher Joint am Ende wirkt.

Das heißt konkret: Mehr Einsatz von Beamten, mehr Aufwand, mehr Kosten. Aber diesen Einsatz ist der Staat besonders den Schwächsten im Straßenverkehr schuldig. Den Fußgängern, den Radfahrern, den Kindern auf dem Weg zur Schule. Sie dürfen auf keinen Fall Opfer der neuen libertären Drogenpolitik werden.

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