New Vork. Donald Trump muss offenbar sein „Tafelsilber“ verkaufen, um seine Strafe zu bezahlen. Das Urteil gegen ihn dürfte die Lage verschärfen.
Donald Trump hat einen seiner Privatjets an einen republikanischen Großspender verkauft, da er mehr als eine halbe Milliarde Dollar an Gerichtsurteilen und Gebühren bezahlen muss .Laut „Independent“ gehe aus Aufzeichnungen der Federal Aviation Administration hervor, dass die Registrierung des Flugzeugs, eines Cessna-Jet von 1997, am 13. Mai von der DT Air Corp der Trump Organization auf ein texanisches Unternehmen namens MM Fleet Holdings LLC übertragen wurde.
Laut „evoJets“ soll der Wert des Flugzeugs etwa 10 Millionen Dollar betragen. MM Fleet Holdings LLC ist staatlichen Aufzeichnungen zufolge mit dem iranisch-amerikanischen Bau- und Entwicklungsmagnaten Mehrdad Moayedi verbunden, der in der Nähe von Dallas lebt und Centurion American Custom Homes leitet.
Privatjet an Baumagnat und Trump-Förderer verkauft
Moayedi ist seit einiger Zeit ein wichtiger Spender der Republikaner und hat in den Jahren 2019 und 2020 insgesamt 245.000 Dollar an Trump Victory gespendet – ein Komitee, das Geld für die Trump-Kampagne, das Republican National Committee und die republikanischen Parteien auf Bundesstaatsebene sammelte.
Der Verkauf erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem die Finanzen des ehemaligen Präsidenten durch eine Reihe von Zivil- und Strafverfahren belastet sind, während er im November um die Rückeroberung des Weißen Hauses kämpft. Im Januar ordnete ein New Yorker Richter an, dass Trump der Schriftstellerin E. Jean Carroll 83,3 Millionen Dollar zahlen müsse, nachdem er für schuldig befunden worden war, sie verleumdet zu haben.
Auch interessant
Knapp 77 Millionen für Anwälte
Trump hinterlegte im März eine Kaution in Höhe von 91,6 Millionen Dollar, um gegen das Urteil Berufung einzulegen. Er musste 110 Prozent des Geldes aufbringen, um die Eintreibungen während der Berufung auszusetzen Im Februar wurde er in New York des Finanzbetrugs für schuldig befunden und zu einer Strafe von über 350 Millionen Dollar verurteilt. Nach dem Urteil hatte Trump Mühe, Geldgeber zu finden, die ihm bei der Hinterlegung der Kaution halfen, die für die Berufung erforderlich war.
Darüber hinaus gebe der ehemalige Präsident im Rahmen seiner zahlreichen Straf- und Zivilverfahren Millionen von Dollar für Anwaltskosten aus. Daten der FEC aus dem Jahr 2022 zeigen, dass er innerhalb von zwei Jahren 76,7 Millionen Dollar für Anwaltskosten aufgewendet hat. Seine Anwaltskosten werden wohl weiter steigen, nachdem er am Donnerstag im Schweigegeldprozess in New York in allen 34 Anklagepunkten für schuldig befunden wurde.
Obwohl Forbes Trumps Nettovermögen im September 2023 auf 2,6 Milliarden Dollar schätzte, verfüge er laut Forbes jedoch nur über 426 Millionen Dollar in bar und liquiden Mitteln, mit denen er seinen gesetzlichen Verpflichtungen nachkommen könnte. (red)
- Urteil: Schuldig in allen Anklagepunkten – Trump wirkte wie benommen
- Kommentar: Verurteilter Verbrecher sollte niemals ins Weiße Haus gelangen
- US-Wahlen: Verurteilter Straftäter als Präsident: Geht nicht? Geht doch
- Richter: Welche Strafe bekommt Trump? Jetzt entscheidet dieser Mann
- Berufung angekündigt: Reaktionen auf Urteil – Trump bettelt um Spenden