Berlin. Als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine, ersuchte Schweden die Mitgliedschaft im westlichen Verteidigungsbündnis.
Lange blockierte Ungarn Schwedens Weg in die Nato, nun hat das Parlament dem Aufnahme-Gesuch aus Stockholm stattgegeben. Es handle sich um „einen historischen Tag“, erklärte Ministerpräsident Ulf Kristersson am Montag unmittelbar nach der Abstimmung auf der Online-Plattform X. Schweden sei bereit, seinen Teil der Verantwortung für die Sicherheit der Nato zu übernehmen.
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Ungarn stimmt zu: Schweden als 32. Mitgliedsstaat in die Nato aufgenommen
Auch Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hieß das Votum willkommen. Schwedens Nato-Mitgliedschaft werde das Bündnis stärker und sicherer machen, schrieb der Norweger auf X. Schweden hatte wie Nachbar Finnland lange kein Interesse am Beitriet zur westlichen Militärallianz. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine sorgte nach Jahrzehnten der Bündnisfreiheit für einen plötzlichen Stimmungsumschwung in der schwedischen Bevölkerung. Ein schneller Beitritt nach dem Vorbild Helsinkis war aber zunächst am Widerstand von Ungarns Staatschef Viktor Órban und der Türkei gescheitert.
Zuvor hatte das ungarische Parlament dem schwedischen Beitrittsantrag mit breiter Mehrheit seine Zustimmung erteilt. Damit stehen für die ungarische Ratifizierung der Nato-Aufnahme Schwedens nur noch Formalien aus. Ungarn ist das letzte Land, dessen Ratifizierung Schweden auf seinem Weg in das Verteidigungsbündnis noch fehlt.
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