Berlin. Nach seiner Verurteilung bleibt Trump die tund 365 Millionen Dollar Strafe weiter schuldig. Ist nun sein Immobilien-Imperium in Gefahr.
Donald Trump ist reich, so viel steht fest. Wie reich genau, das wissen wohl nur die wenigsten. Der Ex-Präsident der USA selbst behauptet, allein seine Barschaft belaufe sich auf rund 400 Millionen Dollar. Doch die Zweifel daran sind groß. Und ohnehin würde selbst diese gigantische Summe nicht ausreichen, wurde der Republikaner doch erst kürzlich zu einer Strafe von – inklusive Zinsen – rund 464 Millionen US-Dollar verurteilt.
Nun wird in den USA vielfach diskutiert, ob Trump diese Summe wirklich aufbringen kann. Er selbst beteuert das, hat bisher jedoch nicht gezahlt und setzt auf eine Hinhaltetaktik. Die New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James will sich davon offenbar nicht beeindrucken lassen: Man sei vorbereitet, im Notfall auch das Vermögen des Ex-US-Präsidenten zu pfänden, sagt sie dem Fernsehsender ABC.
- Gut informiert: Aktuelle Nachrichten rund um die US-Wahl 2024 im Newsblog
- Supreme Court: Reaktionen auf Trump-Urteil – „Todesstoß” für US-Demokratie
- Erfolg vor Gericht: Supreme Court gesteht Trump Immunität zu – teilweise
- Nach TV-Schlappe: Joe Biden gibt nicht auf – US-Präsident als „Comeback-Kid“?
- Hintergrund erklärt: Hinter Trumps Nähe zum MMA-Kampfsport steckt ein Kalkül
Trump wegen Betrugs verurteilt – kann er die Strafe begleichen?
Verurteilt wurde der Milliardär wegen Finanzbetrugs. In dem Verfahren wurde ihm und seinen Söhnen Eric und Donald Trump Junior vorgeworfen, über Jahre hinweg die Vermögenswerte des Familien-Immobilienimperiums um Milliardenbeträge künstlich aufgebläht zu haben, um so bessere Konditionen für Kredite und Versicherungen zu bekommen.
Eine Pfändung seiner Immobilien würde Trump empfindlich treffen. Dass James davor nicht zurückschrecken würde, macht sie im ABC-Interview deutlich: „Wenn er keine Mittel hat, werden wir vor Gericht Vollstreckungsmaßnahmen beantragen und den Richter bitten, sein Vermögen zu beschlagnahmen.“
„Trump Building“ im Visier der Behörden
Als Beispiel nannte die Staatsanwältin Trumps Hochhaus an der Wall Street, Hausnummer 40. Das sogenannte „Trump Building“, nicht zu verwechseln mit dem berühmten Trump Tower, ist 283 Meter hoch und 200 Millionen Dollar wert – nicht 550 Millionen, wie der Ex-Präsident früher behauptete.
Auch interessant: Diese Immobilien von Donald Trump sind maßlos überschätzt
„Ja, ich sehe die 40 Wall Street jeden einzelnen Tag“, sagte James. Auch ein ehemaliger Präsident dürfe nicht mit Betrug davonkommen. „Wenn ein normaler New Yorker in eine Bank ginge und falsche Dokumente einreichen würde, würde die Regierung ihn zur Rechenschaft ziehen, und dasselbe sollte auch für ehemalige Präsidenten gelten“.
Kompliziert könnte es jedoch mit Blick auf die Eigentumsverhältnisse des „Trump Buildings“ werden. Denn Formal ist die „Trump Organization“ zwar Besitzerin des Wolkenkratzers. Eigentümer des Gebäudes und des Grundstücks ist jedoch die Hamburger Unternehmerfamilie Hinneberg.
Trump bestreitet derweil alle Vorwürfe und will in Berufung gehen. Das macht jedoch gar keinen Unterschied: Die Strafe muss auch im Fall einer Wiederaufnahme des Verfahrens vorerst hinterlegt werden.
- Seine Ehefrauen: Melania, Marla, Ivana – Die Frauen an Trumps Seite
- Wie reich ist der 45. US-Präsident? So groß ist das Vermögen von Donald Trump
- Seine Familie: Das sind Donald Trumps Kinder
- Trumps Ex-Kabinett warnt: Seine Rückkehr wäre ein Desaster