Berlin. Die ehemalige First Lady wird bei einer Gala in Berlin für ihre Pläne gefeiert. Und zwischendurch als Kriegsverbrecherin beschimpft.
„Wenn man dramatisch ist, könnte man sagen, dass auf der Welt dunkle gegen helle Mächte kämpfen“, lautet das Urteil Hillary Clintons zur aktuellen politischen Lage. Im Rahmen der „Cinema for Peace“-Gala im Theater des Westens sprach die ehemalige US-Politikerin und First Lady am Montag mit der US-Journalistin Ann Curry über die Herausforderungen, vor denen die Welt steht. Die Veranstaltung wurde mehrfach von Zwischenrufern gestört, die einen Waffenstillstand im Nahen Osten forderten und Clinton Kriegsverbrechen vorwarfen.
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Clinton, die von der Münchner Sicherheitskonferenz anreiste, zeigte sich bewegt über den Tod des russischen Oppositionellen Alexej Nawalny am vergangenen Freitag. „Nawalny wurde in Putins Auftrag umgebracht“, urteilte sie. Dass der Tod Nawalnys mit dem Beginn der Münchner Sicherheitskonferenz zusammenfalle, sei kein Zufall. „Er tat es, weil er es tun kann“, sagte die ehemalige Außenministerin der USA.
Die Angst vor einem übermächtigen Russland wachse in Europa zudem immer mehr. Hillary Clinton erzählte, dass die Regierungschefs osteuropäischer und baltischer Staaten nun erstmals öffentlich davon sprechen, dass sie fest damit rechnen, ebenfalls von Russland überfallen zu werden. Deshalb sei es wichtig, Putins Aussagen ernst zu nehmen und nicht zu tolerieren.
Hillary Clinton: Für eine permanente Waffenruhe im Gazastreifen
Auch zum KriegIsraels gegen die Hamas äußerte sich Hillary Clinton. Selbstverständlich habe Israel das Recht, sich selbst zu verteidigen, der Internationale Gerichtshof müsse allerdings gründlich untersuchen, ob es in diesem Krieg zu Kriegsverbrechen an den Palästinensern komme. Die ehemalige First Lady der USA sprach sich mehrfach für eine permanente Waffenruhe und die Freilassung der israelischen Geiseln aus.
Sowohl Israel als auch Palästina bräuchten außerdem eine neue Regierung, um an einer neuen Zwei-Staaten-Lösung zu arbeiten: „Nachdem mein Mann das Osloer Abkommen initiiert hat, gab es fast zwanzig Jahre einen palästinensischen Staat. Da müssen wir wieder hinkommen.“
Für den Ausgang dieser beiden Konflikte sind die Präsidentschaftswahlen in diesem Jahr entscheidend. Für Hillary Clinton ist sicher, dass US-PräsidentJoe Biden als Kandidat für die Demokraten und Donald Trump für die Republikaner antreten werden. „Wir haben die Wahl zwischen einem alten und leistungsfähigen Mann und einem alten und gefährlichen Mann“, lautete ihr Fazit. Sie selbst werde alles dafür tun, um eine zweite Amtszeit Donald Trumps zu verhindern, sagte Hillary Clinton unter Applaus des Publikums.
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