Berlin. Die Menschen von Paris haben entschieden: Sie wollen weniger dicke Autos. Dafür setzen sie beim Geldbeutel an. Das ist nur konsequent.
Sie haben Kraft, viel Platz für Kinder, Einkäufe und Hund, bieten den Überblick eines Geländewagens und sind komfortabel wie eine Limousine. Keine Frage: So ein Sport Utility Vehicle, abgekürzt SUV, macht Spaß. Fahrer und Insassen gleiten nahezu unbehelligt durch den Großstadtverkehr, auf Landstraßen lässt sich wunderbar beschleunigen, auf Autobahnen nehmen Fahrassistenten Vielfahrern ziemlich viel Stress ab.
Kein Wunder, dass die Gefährte so beliebt sind, zumal nicht nur die Luxusvarianten im Angebot sind, sondern auch Einsteigermodelle, die vor allem Familien und älteren Menschen den Alltag erleichtern. Und nun sollen in Paris die SUV-Fahrerinnen und -Fahrer mit horrenden Parkgebühren bestraft werden, bis zu 225 Euro für sechs Stunden zahlen? Eine massive Ungleichbehandlung, könnte man meinen.
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Tatsächlich ist die Umwelt- und Sicherheitsbilanz eines SUV alles andere als positiv: Die Stadt-Geländewagen stoßen viel CO2aus, sie passen kaum auf einen normalen Parkplatz und versperren Fußgängern und Radfahrern die Sicht. Und im Falle eines Unfalls gefährden sie allein durch ihre Größe und ihr Gewicht andere Verkehrsteilnehmende. Kurz: SUVs stören den modernen Großstadtverkehr, vor allem, wenn die Politik auf Busse und Bahnen setzt, den Radverkehr fördert und Straßen beruhigt.
Klimaschutz und mehr Lebensqualität stehen im Vordergrund
Dabei geht es bei der ganzen Debatte nicht nur um die Luftqualität und den Klimaschutz, sondern auch um schönere Innenstädte mit mehr Platz für die Menschen, die dort leben. Schließlich nutzen – so ein Beispiel aus der Hauptstadt Berlin – Autos zwei Drittel der verfügbaren Fläche, obwohl sie als Verkehrsmittel nur einen Anteil von einem Drittel haben. Daran haben SUVs noch mal einen erheblichen Anteil.
Mit einer Art Geländewagen in die Innenstadt zu fahren, ist angesichts des meist gut ausgebauten öffentlichen Nahverkehrs oft purer Luxus. Da sind höhere Parkgebühren, für die sich die Menschen von Paris in einer Volksbefragung entschieden haben, nur konsequent. Dass mit Augenmaß vorgegangen wird, zeigt die Liste der Ausnahmen – etwa für Handwerker, Pflegedienste oder Anwohner; das macht die Parkerhöhung sozial verträglich. Mag sein, dass die Zahl der dicken Autos so kaum zurückgeht. Aber es ist ein Zeichen, eine Richtung: Die Verkehrswende wird gelebt. Deutsche Metropolen hinken da massiv hinterher.
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