Berlin. Die Linke möchte sich nach dem Austritt von Sahra Wagenknecht rundum erneuern – mit einer neuen Kampagne und prominenten Unterstützern.
Nach dem Austritt Sahra Wagenknechts und dem Beschluss, die Bundestagsfraktion aufzulösen, will die Linke auf einem Parteitag am Freitag und Samstag die Turbulenzen überwinden und für die Europawahl ein Signal des Aufbruchs senden. Dabei helfen soll eine Erneuerungskampagne von prominenten Personen aus dem sozialen Sektor. In Zeiten sozialer Spaltung brauche es eine Partei mit starken Bündnispartnern, die zusammen eine laute Stimme seien, um soziale und politische Rechte verteidigen zu können, sagten die Parteivorsitzenden Janine Wissler und Martin Schirdewan.
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Unterstützung bekommt die Partei unter anderem von Ulrich Schneider, Geschäftsführer des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbands, der sich ihr wieder annähert. Schneider hofft, dass sich die Linke jetzt wieder fange und neu aufstellen könne. Dauerstreitigkeiten führten seiner Meinung nach nicht weiter: „Unsere Gesellschaft droht unsolidarischer, unsozialer und intoleranter zu werden.“ Deshalb brauche es in diesen Zeiten mehr denn je eine starke Linke in der Gesellschaft und in den Parlamenten. Schneider war von 2016 bis 2022 Mitglied der Linken. Er verließ die Partei, nachdem Wagenknecht als pro-russisch kritisierte Positionen in einer Bundestagsrede vertreten hatte.
Linke: Neue Eintritte machen den Parteivorsitzenden Mut
Entwickelt wurde die Kampagne von der Strategieberaterin Liza Pflaum zusammen mit Vertretern der Linken, aus Gewerkschaften und sozialen Bewegungen. Pflaum sieht die Partei seit dem Wagenknecht-Abgang wieder auf dem richtigen Weg. Durch die Streitigkeiten der letzten Jahre habe der Linken eine klare Identität gefehlt: „Die Klarheit kommt durch die stattgefundene Trennung von ihren inneren Saboteuren und es gibt Platz, um die Partei gemeinsam zu erneuern.“ Deshalb habe sie sich jetzt entschieden, in die Partei einzutreten. Dabei sei sie nicht allein: „Allein aus meinem Bekanntenkreis haben sich in den vergangenen Tagen über 70 Menschen entschieden, der Linken beizutreten.“
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Nach dem Wagenknecht-Abgang steht die Zukunft der Linken infrage. Den Parteivorsitzenden machen die Eintritte nach eigenem Bekunden Mut. Sie hätten eine große Bedeutung, um die Linke zu erneuern und das Vertrauen zurückzugewinnen, sagten Wissler und Schirdewan. Weitere Personen und Organisationen, die die Partei zur Unterstützung gewinnen konnte sind aktuell noch nicht bekannt. Sie sollen erst am Samstag auf dem Parteitag in Augsburg vorgestellt werden.
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