Washinton. Donald Trump schwimmen die Felle davon: Nun könnte sein früherer Stabschef Mark Meadows den ehemaligen Präsidenten schwer belasten.
Die zahlreichen Strafprozesse und Zivilverfahren gegen den früheren US-Präsidenten Donald Trump könnten vor einer bedeutenden Wende stehen. Völlig unerwartet hat dessen damaliger Stabschef Mark Meadows von der Staatsanwaltschaft volle Immunität zugesichert bekommen. Als Gegenleistung muss er gegen Trump im Zusammenhang mit dessen Rolle bei dem gewalttätigen Aufstand aussagen, den der Präsident am 6. Januar 2021 mit einer feurigen Rede vor seinen Anhängern angezettelt hatte.
Bisher hatten schon zahlreiche Mitarbeiter, die im Vorfeld, während und nach den blutigen Krawallen zu Trumps Rolle aussagten, ihm den Rücken gekehrt. Keiner war aber so nah an dem damaligen Präsidenten wie sein engster Berater Meadows. Dieser hat sich bereits mehrfach mit dem Anwaltsteam von Sonderermittler Jack Smith getroffen. Der ehemalige Kongressabgeordnete aus North Carolina, der letzte Stabschef in der turbulenten Schlussphase von Trumps Präsidentschaft, erklärte gegenüber den Staatsanwälten, er habe dem abgewählten Präsidenten mehrmals gesagt, dass er die Wahl im November 2020 gegen Joe Biden verloren hat, Trump davon aber unbeirrt war und an seiner Lüge einer gestohlenen Wahl festhalten wollte.
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Donald Trump vergleicht sich mit Nelson Mandela
Meadows gilt deswegen als Kronzeuge des Sonderstaatsanwalts, weil er während des gesamten Aufstands an Trumps Seite war. Selbst dessen Kinder Don Jr. und Ivanka konnten ihren Vater nur über SMS und Anrufe bei dem Stabschef erreichen. Dass er Trump wiederholt versicherte, Biden sei der Wahlsieger gewesen, hat deswegen strafrechtliche Relevanz, weil die Rechtsanwälte des Ex-Präsidenten seine Unschuld damit begründen, dass Trump in der festen Überzeugung gehandelt habe, der Sieger gewesen zu sein. Meadows wird aber nicht nur im Zusammenhang mit dem gescheiterten Putschversuch gegen seinen früheren Boss aussagen. Smith erwartet sich auch belastende Beweise zu Trumps Misshandlung geheimer Dokumente und seiner Versuche, den Wahlausgang im US-Staat Georgia zu manipulieren.
Trump versuchte prompt, in die Rolle des Märtyrers zu schlüpfen. „Es macht mir nichts aus, Nelson Mandela zu sein, denn ich tue es aus gutem Grund“, spielte er auf den früheren südafrikanischen Präsidenten an, der 27 Jahre im Gefängnis verbrachte. Gleichwohl liegen angesichts der Flut von Prozessen, die in dem bevorstehenden Wahljahr auf Trump zukommen, dessen Nerven blank. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Mark Meadows über eine manipulierte und gestohlene Präsidentschaftswahl lügen würde, aber wer weiß?“, schrieb er auf seiner Social Media Plattform Truth Social.
Nicht nur Trump hält an Lüge der gestohlenen Wahl fest
Ein weiterer Rückschlag für den ehemaligen Präsidenten: Dessen frühere Anwältin Jenna Ellis gestand mit tränenden Augen vor Gericht, an illegalen Versuchen mitgewirkt zu haben, das Wahlergebnis in Georgia zu kippen. Gleichwohl bleibt Trump nicht der einzige, der an seiner Lüge einer gestohlenen Wahl festhält. Der Republikaner Mike Johnson, neu gewählter Sprecher des Repräsentantenhauses, war vorletztes Jahr einer der Hauptarchitekten der republikanischen Versuche, die Zertifizierung von Bidens Wahlsieg zu verhindern.
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