Wieder sollen Drohnen Moskau angegriffen haben, angeblich aus der Ukraine. Ziel könnte das Verteidigungsministerium gewesen sein.

Moskau soll wieder Ziel eines ukrainischen Drohnenangriffs geworden sein. Laut russischen Angaben sind zwei Drohnen über dem Stadtgebiet abgestürzt. Die russische Luftabwehr habe „einen Versuch des Kiewer Regimes gestoppt, einen terroristischen Akt mit zwei Drohnen auf Objekte im Moskauer Stadtgebiet auszuführen“, teilte das russische Verteidigungsministerium am Montagmorgen mit. Es seien zwei Drohnen abgewehrt worden, Verletzte gebe es „keine“.

Das Verteidigungsministerium sprach von einem „Terroranschlag“. Nach Angaben der Militärs wurden die Drohnen mit Störfunk zum Absturz gebracht. Demnach wurde eine Drohne über dem Zentrum Moskaus entdeckt, eine weitere im Süden der Stadt. Nach Angaben eines Mitarbeiters der Notfalldienste wurde ein Bürohochhaus getroffen, möglicherweise auch durch Trümmer. Bürgermeister Sobjanin sprach von zwei getroffenen Gebäuden.

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Die staatliche Nachrichtenagentur Tass berichtete unter Berufung auf Rettungsdienste, einige Drohnenteile seien auf dem Komsomolski-Prospekt in der Nähe des russischen Verteidigungsministeriums gefunden worden. Die zweite Drohne traf den Berichten zufolge ein Geschäftszentrum in der Nähe einer der wichtigsten Ringstraßen um Moskau.

Drohnenangriff auf russisches Verteidigungsministerium: Ukrainer nehmen Moskau ins Visier

Reportern der Nachrichtenagentur AFP zufolge war ein Dach eines Gebäudes am Komsomolski-Prospekt beschädigt. Die Polizei sperrte das Gebiet ab. Mehrere Polizei- und Feuerwehrautos waren im Einsatz, auch ein Rettungswagen war einem AFP-Reporter zufolge zu sehen. „Ich habe nicht geschlafen. Es war 3.30 Uhr morgens. Das Haus hat wirklich gebebt“, sagte ein 70-jähriger Anwohner.

Bereits Anfang Juli waren über Moskau nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums Drohnen abgeschossen worden. Das Ministerium machte auch damals die Ukraine verantwortlich. Auch im Mai hatte es Drohnenangriffe auf die Hauptstadt gegeben. Dabei wurden nach Angaben der Behörden Häuser beschädigt. Es gab auch Verletzte. Kremlchef Wladimir Putin hatte daraufhin eine Verbesserung der russischen Flugabwehr gefordert. Kiew dementierte die Anschuldigungen, es zeichne für die Angriffe verantwortlich.

Die Ukraine führt derzeit eine Gegenoffensive, um besetzte Gebiete zurückzuerobern. Seit Wochen häufen sich Attacken auch in Russland – meist in der unmittelbaren Grenzregion zur Ukraine. (os/afp/dpa)

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