Hagen/Düsseldorf. Die CDU hat sich offenbar fest ins Brötchen verbissen. "Wir sehen keinen Änderungsbedarf", sagt ein Sprecher der Landtagsfraktion. Somit bleibt es auch am Pfingstsonntag beim Verkaufsverbot für Bäcker und Floristen. Wie schon a
So sieht es das seit Ende vergangenen Jahres gültige Ladenschlussgesetz vor, das auch vielen Kunden nicht schmeckt. Nachdem Bäckereien und Blumenläden beispielsweise in Hagen an Ostern bis zu 50 Prozent Umsatzeinbußen verzeichneten, haben sich die Landtagsfraktionen SPD, FDP und Grüne dafür eingesetzt, das Gesetz möglichst noch vor Pfingsten zu ändern. Sozialdemokraten und Grüne wollen zurück zur früheren Regelung: sonntags auf, montags zu. Die NRW-FDP hingegen will die Öffnungszeiten ganz freigeben: Bäcker und Floristen sollen an beiden Feiertagen öffnen dürfen, erklärt der Abgeordnete Dietmar Brockes.
Nun müssen die Liberalen kleine Brötchen backen, denn der Koalitionspartner CDU will das Gesetz nur reformieren, wenn auch die Kirchen auf eine Änderung drängen.
Die jedoch sehen keinen Grund, an hohen Feiertagen die Läden zu öffnen. Schließlich lebe der Mensch nicht vom Brot allein: "Auch geistige und geistliche Blumensträuße können Nahrung sein. In der Debatte geht es zu sehr um Rentabilität, Geschäftigkeit und ökonomischen Nutzen", sagt Ägidius Engel, Pressesprecher im Bistum Paderborn. Alfred Buß, Präses der evangelischen Kirche in Westfalen, begrüßt alles, was eine weitere Aushöhlung des Schutzes von Sonn- und Feiertagen verhindert. "Wir brauchen gemeinsame Zeit für Freunde und Familie, Kirche, Politik und Vereinsleben - Zeiten kollektiver Ruhe."
Die aber ist am Pfingstsonntag längst gestört: Denn Tankstellen, Cafés und Trinkhallen dürfen auch am ersten Feiertag Brötchen und Blumen verkaufen. Kioske hingegen müssen ganz geschlossen bleiben.
Trotz des CDU-Widerstandes bleibt FDP-Mann Brockes zuversichtlich, dass es im kommenden Jahr zu einer Gesetzesänderung kommen wird. Dann fallen Pfingsten und Muttertag zusammen. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Union den Müttern die Blumen wegnehmen will", sagt Brockes. Allerdings spekuliert man bei der CDU darauf, dass die Blumenhändler den Muttertag vorverlegen werden. Dieses Gerücht jedoch hat der Floristenverband längst dementiert.