Berlin. In den USA entwickelt das Unternehmen Boom Supersonic ein Überschallflugzeug. Fliegen wir bald wieder in drei Stunden nach New York?
Die legendäre Concorde flog in nur 2 Stunden und 52 Minuten von London nach New York. Doch seit dem Dienstende des französisch-britischen Überschallflugzeugs sind diese Zeiten für die kommerzielle Luftfahrt unerreichbar. Das aktuell schnellste Passagierflugzeug ist mit 1136 km/h die Boeing 747-8i – kein Vergleich zur 2179 km/h schnellen Concorde.
An den Erfolg der Concorde anknüpfen will das US-amerikanische Luftfahrtunternehmen Boom Supersonic. Die Firma will einen Nachfolger entwickeln und ist ihrem Ziel gerade einen wichtigen Schritt nähergekommen. Booms Testmaschine XB-1 übertraf bei einem Flug über der kalifornischen Mojave-Wüste zum ersten Mal die Schallgeschwindigkeit. Es ist das erste Mal, dass eine privat und nicht von einer Regierung oder einem großen Konzern entwickelte Maschine das schaffte.
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Supersonic-Flugzeug soll 2030 an den Start gehen
XB-1 sieht als Testflugzeug noch wie ein Militärjet aus. Boom will aber eine Passagiermaschine mit dem Namen Overture für 64 bis 80 Fluggäste bauen, die bis zu doppelt so schnell sein soll wie heutige Verkehrsflugzeuge. Das Ziel ist, Overture 2030 in die Luft zu bekommen. Unter anderem United Airlines und American Airlines stellten in Aussicht, das Flugzeug von Boom einzusetzen. Allerdings verzögerte sich bereits der Erstflug von XB-1 von 2021 auf März 2024.
History in the making. On Jan. 28, 2025, XB-1 officially broke the sound barrier.
— Boom Supersonic (@boomaero) January 28, 2025
Flying Mach 1.122 (652 KTAS) at 35,290 ft. over the Mojave Desert, Boom’s supersonic demonstrator jet ushered in a new era of supersonic flight.
Watch the full recorded livestream:… pic.twitter.com/npCl2wYaFV
Beim Fliegen mit Überschall ist die Fluggeschwindigkeit größer als die Schallgeschwindigkeit in der Umgebung des Flugzeuges. Die Ära von Überschall-Passagierflügen ging vorerst mit dem letzten Flug einer Concorde im Jahr 2003 zu Ende. Die in Frankreich und Großbritannien entwickelte Maschine blieb vor allem wegen ihres hohen Spritverbrauchs ein Nischenmodell.
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Concorde hatte viele Nachteile
Das sorgte für hohe Flugpreise: ein Flug mit der Concorde kostete in den 2000er Jahren rund 12.000 US-Dollar für ein Hin- und Rückflugticket. Der hohe Treibstoffverbrauch bedeutete auch, dass die Reichweite begrenzt war. Transpazifische Flüge waren kaum möglich, da Tankstopps nötig gewesen wären.
Auch entsteht beim Durchbrechen der Schallmauer ein lauter Knall, der am Boden zu hören ist. Regierungen (vor allem in den USA) verboten daher Überschallflüge über Land, sodass diese Flugzeuge nur auf wenigen Strecken wirtschaftlich betrieben werden konnten.
Überschallflugzeuge müssen extrem hohen Temperaturen und Belastungen standhalten. Die Concorde wurde 2000 nach einem Absturz mit 113 Toten zunehmend unrentabel und 2003 außer Dienst gestellt.
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