Muan. 179 Insassen kamen Ende Dezember bei der Katastrophe ums Leben. Nun wurde der vorläufige Untersuchungsbericht veröffentlicht.
Es waren schreckliche Bilder aus Südkorea, die Ende des vergangenen Jahres um die Welt gingen. Bei einem Flugzeugabsturz einer Passagiermaschine kamen 179 Menschen ums Leben. Die Aufklärung der Katastrophe dauert derzeit noch an. Laut einem ersten Unfalluntersuchungsbericht über die vor einem Monat im südkoreanischen Muan abgestürzte Boeing 737-800 gibt es nun aber vielversprechende Hinweise: Beide Triebwerke weisen demnach eindeutige Spuren eines Vogelschlags auf.
Wie aus dem sechsseitigen Dokument der südkoreanischen Ermittler hervorgeht, konnten auf den Triebwerken DNA-Spuren von Gluckenten nachgewiesen werden. Der Zugvogel ist vor allem in Sibirien verbreitet, überwintert jedoch unter anderem im Süden der koreanischen Halbinsel. Die Vögel sind zwischen 80 und 90 Zentimeter groß und wiegen in etwa drei Kilogramm.
Flugzeug-Katastrophe in Muan: Flugschreiber zeichneten schon vor dem Aufprall nicht mehr auf
Laut dem vorläufigen Bericht stoppten sowohl der Flugdatenschreiber als auch der Stimmenrekorder im Cockpit etwas über vier Minuten vor dem tödlichen Aufprall ihre Aufzeichnungen. Der genaue Grund dafür ist bislang nicht bekannt. Es wird jedoch vermutet, dass im Triebwerk die Stromversorgung zu den Geräten durch den Vogelschlag beeinträchtigt wurde.
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Die Menschen in Südkorea sind von dem Unglück nach wie vor sehr erschüttert. Es war der tödlichste Unfall in der Luftfahrtgeschichte des Landes. Das aus Thailand kommende Passagierflugzeug der südkoreanischen Billifluglinie Jeju Air landete bei der Landung am internationalen Flughafen von Muan ohne ausgeklapptes Fahrwerk, schlitterte über die Fahrbahn und wurde durch den harten Aufprall gegen eine Mauer komplett zerstört. Nur zwei Flugbegleiter der Airline überlebten die Katastrophe.
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Nach Angaben der Ermittler waren beide Piloten des Fliegers sehr erfahren: Der 45-jährige Kapitän soll knapp 7000 Flugstunden, davon mehr als 6000 auf der Boeing 737 gemacht haben. Und auch der 35-jährige Co-Pilot kam auf insgesamt 1650 Stunden. Im weiteren Verlauf der Untersuchungen werden nun noch die Triebwerke des Flugzeugs zerlegt und die einzelnen Komponenten eingehend untersucht. Der amerikanischen Luftfahrbehörde FAA könne es jedoch noch bis zu zwölf Monaten dauern, bis ein endgültiger Bericht vorliegt.