Madrid. Eine Spanierin denkt bei Hagelkörnern „so groß wie Golfbälle“ an den Untergang der Welt. Über das Urlaubsland fegen schwere Unwetter.

Heftige Unwetter mit starken Niederschlägen sorgen in weiten Teilen Spaniens für Chaos und Angst. Straßen verwandelten sich in reißende Flüsse und sogar ein Schnellzug entgleiste, wie der TV-Sender RTVE und andere Medien berichteten. Opfer waren zunächst nicht zu beklagen, aber in Valencia wird ein Lkw-Fahrer vermisst. 

Besonders schlimm war die Lage in den bei Urlaubern sehr beliebten Mittelmeer-Anrainer-Regionen Andalusien, Murcia und Valencia. Vielerorts wurden dort Straßen, Häuser und Felder überschwemmt. Vor allem Landwirte berichten über große Schäden.

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Das Unwetter wurde von viel Regen, aber zum Teil auch von Hagel und Sturmböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 80 Kilometern pro Stunde begleitet, wie der Wetterdienst Aemet mitteilte. 

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Innerhalb von circa zwölf Stunden seien in einigen Gebieten bis zu 180 Liter Wasser vom Himmel gefallen. In neun der insgesamt 17 Autonomen Gemeinschaften des Landes galten mindestens bis zum Abend Unwetterwarnungen der Stufen drei (Gelb), zwei (Orange) oder eins (Rot).

Unwetter in Spanien: „Es schien wie der Weltuntergang“

Auf Videos, die von Medien und im Netz veröffentlicht wurden, ist zu sehen, wie Fahrzeuge und Bäume von den Wassermassen wie Spielzeug mitgerissen wurden. 

Überflutungen in Spanien
Albacete in Spanien: Rettungsdienste helfen den Bewohnern des Dorfes, nachdem der Fluss aufgrund heftiger Regenfälle über die Ufer getreten ist. © DPA Images | Víctor Fernández

In der andalusischen Küstenortschaft El Ejido unweit von Almería, wo der Hagel bereits in der Nacht zum Dienstag besonders heftig gewütet hatte, wurden Felder und Hunderte Fahrzeuge schwer beschädigt. „Die Hagelkörner waren so groß wie Golfbälle“, sagte Landwirtin Mercedes González (46) der Zeitung „El País“. „Es schien wie der Weltuntergang.“

Unwetter: Unterricht an Schulen und Universitäten fällt aus

Vielerorts im Süden und im Osten Spaniens mussten Autobahnen und Landstraßen gesperrt werden. Auch der Flug- und der Bahnverkehr wurde beeinträchtigt. An zahlreichen Schulen und Universitäten fiel der Unterricht aus.

Überflutungen in Spanien
Diese Aufnahme ist ebenfalls in Albacete entstanden. Die Stadt liegt westlich der Küstengebirge im Südosten Spaniens und der La Mancha in einer Höhe von ca. 685 Metern. © DPA Images | Víctor Fernández

Wegen eines Steinrutsches geriet ein AVE-Hochgeschwindigkeitszug auf dem Weg von Málaga nach Madrid kurz nach Beginn der Fahrt mit 291 Passagieren an Bord nahe der Gemeinde Álora aus den Gleisen. Dabei habe es aber keine Verletzten gegeben, teilte die spanische Bahngesellschaft Renfe mit. 

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Über Mallorca und den anderen Balearen-Inseln war das Unwetter mit Starkregen bereits am Montag gezogen. Inzwischen hat sich die Situation dort wieder beruhigt, obwohl für einige Gebiete – darunter auch auf Mallorca – noch die Unwetterwarnung Gelb galt. Erst am Donnerstag soll sich laut Aemet die Lage in ganz Spanien wieder komplett entspannen.