San Francisco. Der Combs-Skandal wird immer monströser: Es gibt sechs neue Anzeigen, darunter von einem mutmaßlich minderjährigen Opfer.
Sechs neue Anzeigen gegen den Musiker und Produzenten Sean Combs, der wegen zahlreicher Sexualverbrechen in Untersuchungshaft sitzt. Die Klagen von zwei Frauen und vier Männern reichen von Vergewaltigung über sexuelle Belästigung bis hin zur Beimischung von Drogen in Getränken bei Partys.
Combs‘ Management wies die Vorwürfe bei Medienanfragen wiederholt und entschieden zurück: „Vor Gericht wird sich die Wahrheit durchsetzen: Dass Herr Combs nie jemanden sexuell angegriffen hat – ob erwachsen oder minderjährig, Frau oder Mann.“
Anonyme Klagen gegen Combs
Die neuen Klagen wurden am Montag in New York anonym eingereicht. Die mutmaßlichen Opfer tragen Fantasienamen wie John oder Jane Doe. Die Anwälte Tony Buzbee und Andrew Van Arsdale vertreten nach eigenen Angaben bereits 120 Opfer. Bei den neuen Vorwürfen ist besonders brisant, dass ein mutmaßliches Opfer minderjährig war.
1998 soll Combs einen damals 16-Jährigen auf einer Party angewiesen haben, „seine Hosen herunterzulassen und sich zu entblößen“. Dies sei eine Übergangszeremonie auf dem Weg zum Ruhm und eine Möglichkeit, sich zu beweisen.
Sean Diddy Combs: Immer mehr Details
Eine 19-jährige College-Studentin berichtet, sie sei 2004 mit einer Freundin zu einem Fotoshooting und einer „exklusiven“ After-Party in Combs‘ Hotel eingeladen worden. Combs habe die Freundin aufgefordert, Oralsex mit ihm zu haben, sonst würde er sie umbringen lassen.
Eine ehemalige Sicherheitskraft auf den Partys behauptet, 2006 habe Combs ihm zwei mit Drogen versetzte alkoholische Getränke gegeben und anschließend in einen Lieferwagen gezerrt und sexuell missbraucht. In einer weiteren Klage behauptet jemand, Combs habe ihn 2008 im Lager eines New Yorker Kaufhauses zum Oralverkehr gezwungen. Weitere Kläger geben an, missbraucht worden zu sein, teilweise von mehreren Tätern.
Laut Anklageschrift hat der Rap-Mogul über Jahrzehnte hinweg „Frauen und andere in seiner Umgebung missbraucht, bedroht und gezwungen, seine sexuellen Wünsche zu erfüllen, seinen Ruf zu schützen und seine Taten zu verheimlichen“. Er habe sich seines „Imperiums“ im Musikgeschäft bedient, um seine Ziele zu erreichen.
Lesen Sie auch: Missbrauchsskandal um „Diddy“: Anwalt veröffentlicht Details