Berlin. Ferrero ersetzt bei der neuen Variante das Milchpulver. Kann das schmecken? Wir haben die neue Nutella probiert und waren überrascht.
Kann Nutella mit einer anderen – veganen – Rezeptur wirklich genauso gut sein? Die Antwort wartet derzeit in Italien – denn dort (und in Frankreich und Belgien) gibt es seit September die erste vegane Version des Kult-Aufstrichs. In Deutschland wird die Variante ohne tierische Inhaltsstoffe erst ab Januar 2025 erhältlich sein.
Doch was ist eigentlich anders an der veganen Nutella – und vor allem: Wie schmeckt sie? Wir haben die „Plant based“-Variante (deutsch: pflanzenbasiert) getestet.
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Ferrero bleibt beim Design der veganen Nutella dem Original treu: Das Glas ist gewohnt bauchig, nur der Deckel ist grün statt weiß. Neu sind die Zutaten: Kichererbsen und Reissirup ersetzen das Milchpulver. Allerdings gibt es einen kleinen Haken: Die vegane Nutella wird in einem Betrieb hergestellt, der auch mit Milchprodukten arbeitet.
Vegane Nutella enthält weiterhin Palmöl – eine verpasste Chance
Ähnlich bei der Rezeptur ist hingegen, dass Zucker und Palmöl die beiden Hauptbestandteile sind. Hier verschenkt Ferrero eine große Chance: Warum nicht gleich eine palmölfreie Version? Palmöl bleibt umstritten, da für seine Produktion oft Regenwälder abgeholzt werden. Millionen Hektar Wald gehen verloren.
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Ferrero weist zwar darauf hin, dass das verwendete Palmöl „RSPO-zertifiziert“ (Roundtable on Sustainable Plam Oil, dt Runder Tisch für nachhaltiges Palmöl) sei. Greenpeace etwa argumentiert jedoch, dass die RSPO-Zertifizierung keine Garantie dafür sei, dass für die Produktion des Palmöls kein Regenwald abgeholzt werde. Die Verbraucherzentrale schreibt auf ihrer Website dazu: Labels sind „oft wenig verständlich, kaum nachvollziehbar und Kritiker bemängeln die verschiedenen Nachhaltigkeits-Zertifizierungen wie RSPO meist als unzureichend.“
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Nutella: Der Preisunterschied ist enorm
Der Kaloriengehalt der beiden Nuss-Nougat-Cremes ist fast identisch, sodass die pflanzliche Variante zwar für diejenigen geeignet ist, die sich vegan ernähren oder laktoseintolerant sind. Für eine kalorienarme Ernährung kommt sie eher nicht infrage: Pro 100 Gramm hat die vegane Nutella 534 Kilokalorien, 31,8 Gramm Fett, 6,8 Gramm und 45,4 Gramm Zucker. Die klassische Version hat bei gleicher Menge 539 Kilokalorien, 30,9 Gramm Fett, 6,3 Gramm und 56,3 Gramm Zucker.
Unterschiedlich ist hingegen der Preis: Zwar kosten beide Gläser 4,49 Euro, doch trickst Ferrero hier. Das Glas der klassischen Nutella enthält 450 Gramm, das der veganen Creme lediglich 350 Gramm. Die Variante mit Milchpulver kostet pro Kilogramm 9,98 Euro, die pflanzliche Version 12,83 Euro.
Kann die vegane Variante geschmacklich mithalten? Der Test überrascht
Aber wie schmeckt sie denn nun, die vegane Variante? Kann Nutella ohne Milchpulver mit dem Original mithalten? Der erste Bissen überrascht: Die vegane Nutella ist nur leicht dunkler, Geruch und Textur sind praktisch identisch mit dem Original. Die Cremigkeit bleibt unverändert. Ihr Haselnussgeschmack ist minimal intensiver, und sie schmeckt etwas weniger süß – ein Pluspunkt, wenn man es nicht ganz so zuckrig mag.
Das Fazit: Die vegane Variante steht der herkömmlichen Nutella geschmacklich in nichts nach. Wer den italienischen Brotaufstrich zum Frühstück mag, kann gut auf die pflanzliche Version umsteigen. Das Milchpulver braucht es – wie sich zeigt – nicht. Schade ist, dass Ferrero nur auf einen grünen Deckel setzt, aber nicht auf Palmöl verzichtet. Außerdem dürfte für viele Kunden der Preis der ausschlaggebende Faktor sein: Die vegane Nutella ist zu teuer.
Ausgewogene Ernährung: Tipps von Ernährungs-Doc Dr. Matthias Riedl
- Essen Sie fünf Hände voll Obst (2x) und Gemüse (3x) am Tag,
- Nutzen Sie Vollkorn-Produkte,
- Essen sie prä- und probiotische Lebensmittel: Joghurt (auch vegan), Kefir, Buttermilch, Kimchi, Sauerkraut etc.,
- Essen Sie Hülsenfrüchte und Nüsse,
- „Eat the rainbow“: Seien Sie flexibel und abwechslungsreich in ihrer gesunden Lebensmittelauswahl.