Berlin. Einigung im Strand-Streit: Italien regelt die Bewirtschaftung vieler kostenpflichtiger Strände neu. Was das für Urlauber bedeutet.
Gute Nachricht für Italien-Urlauber: Der Streit um die „Balneari“, die meist kostenpflichtigen Strandbäder an den italienischen Küsten, ist vorerst beigelegt. Zuletzt hatte vieles auf eine Eskalation hingedeutet – womöglich verbunden mit Streiks und der zeitweisen Schließung ganzer Strand-Abschnitte. Doch dieses Horrorszenario für alle Sonnenanbeter ist nun erstmal vom Tisch!
Denn die Regierung in Rom hat sich im Streit um die Konzessionen für die Strandbäder in Italien mit der EU-Kommission in Brüssel einigen können. Diese Lizenzen regeln, wer gewisse Strandabschnitte bewirtschaften darf. Gleichzeitig müssen die „Pächter“ auch dafür sorgen, dass die Strände sauber bleiben. Außerdem stellen sie eine Vielzahl von Dienstleistungen zur Verfügung: von Sonnenschirmen und Liegen bis hin zu Bars und Restaurants.
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Die Kritik: Die Konzessionen werden seit Jahren automatisch verlängert, einige Pachtverträge sind seit Generationen in den Händen von Familienbetrieben. Dieses Schema will die EU aufbrechen, um mehr Wettbewerb an den Stränden Italiens durchzusetzen. Der Forderung kamen die wechselnden Regierungen in Rom jedoch bisher nicht nach.
Geplante Reform sorgte für heftige Proteste
Doch nun, nachdem die Reform nach einem Gerichtsurteil zwangsweise durchgesetzt werden sollte und Strand-Betreiber mit Streiks und Schließungen gedroht hatten, gelang endlich die Einigung: Die Regierung in Rom erklärte, dass die vereinbarte Reform vorsieht, dass die aktuellen Strandbad-Konzessionen noch bis September 2027 gültig seien, jedoch spätestens im Juni desselben Jahres neu ausgeschrieben werden müssen. Die neuen Konzessionen sollen eine Laufzeit von mindestens fünf und maximal 20 Jahren haben.
Auswirkungen könnte das auf die Preise haben, die für den Zugang zum Strand erhoben werden. Denn bisher wurden die Abschnitte zu Spottpreisen verpachtet – die Betreiber strichen riesige Profite ein. Höhere Kosten könnten allerdings an die Urlauber weitergegeben werden. Andererseits könnte mehr Wettbewerb an den Strandabschnitten zu niedrigeren Preisen führen. Die Betreiber fürchten zudem, dass künftig statt italienischer Familien ausländische Konzerne die Konzessionen erwerben werden.
afp/dk