Bonn/Berlin. Nach der Fahndung kann die Polizei den mutmaßlichen Täter vor einem Fastfoodrestaurant stellen. Was über die Hintergründe bekannt ist.

Eine Messerattacke auf offener Straße löste am Dienstagmorgen einen groß angelegten Polizeieinsatz aus: Nachdem ein Mann in der Bonner Nordstadt zwei Menschen niedergestochen hatte, floh er vor den heranrückenden Einsatzkräften. Die Polizei konnte den mutmaßlichen Täter schließlich auf Höhe einer Burger-King-Filiale stellen. Dabei schossen die Beamten auf den Angreifer. Nach einer Not-OP im Krankenhaus erlag er seinen Verletzungen, wie die Polizei mitteilte. 

Mehr zum Thema: Österreich hat ein strenges Messerverbot – mit absurden Folgen

„Nach ersten Erkenntnissen sollen die beteiligten Personen sich kennen und soll es zu einem Streitgeschehen gekommen sein“, hieß es von Seiten der Polizei gegenüber der dpa. Bei den Opfern der Attacke handele es sich um einen 32-jährigen Mann und eine 43-jährige Frau. Laut Polizei seien Täter und Opfer derzeit obdachlos gewesen. Der Angreifer habe bei der Tat keine Papiere bei sich gehabt. Die Polizei geht derzeit von einem Streit unter Bekannten aus und nicht von einem Amoklauf, sagte ein Polizeisprecher.

Messerattacke: Wie es den Opfern geht

Die Frau sei leicht verletzt, der Mann schwerer, aber nach derzeitigen Erkenntnissen nicht lebensgefährlich. Sie wurden von den alarmierten Rettungskräften erstversorgt und in ein Krankenhaus eingeliefert.

Auch spannend: Was trieb den Angreifer? Die Ermittler haben einen Verdacht

Bei der zwischenzeitlichen Fahndung nach dem Täter war nach Angaben der Polizei in der Bonner Nordstadt auch ein Hubschrauber im Einsatz. Nach der Schussabgabe durch die Bonner Polizei haben aus Gründen der Neutralität die Amtskollegen aus Köln die Ermittlungen übernommen.

Der Angreifer von Bonn ist der dritte Mann, der innerhalb weniger Tage in Nordrhein-Westfalen nach Schüssen durch Polizisten stirbt. Am 27. August hatten Polizisten einen Messer-Angreifer in Moers erschossen. Der 26-Jährige war mit zwei Messern auf die Polizisten zugegangen. Mittlerweile liegen der Polizei Hinweise vor, dass der Erschossene psychisch erkrankt gewesen sein soll.

Am 30. August war ein 33-Jähriger in Recklinghausen nach Schüssen durch Polizisten gestorben. Die Beamten hatten auf den Mann geschossen, nach dem dieser „randaliert“ hatte. Laut Zeugenaussagen soll er ein Messer bei sich geführt haben. Später wurde bekannt, dass er zuvor versucht haben soll, sich das Leben zu nehmen und sich in einer psychischen Ausnahmesituation befand.