Berlin. Anfang der Woche hat die Britpopband Oasis ihr Comeback bekanntgegeben. Doch der Verkaufsstart für die Tour war von Problemen geprägt.
Der Ticketverkauf für die Comeback-Tour der legendären Britpopband Oasis ist angelaufen – begleitet von technischen Problemen und langen Warteschlangen auf den Ticketplattformen. Mehrere Webseiten gingen rund um den Verkaufsstart für die insgesamt 17 Konzerte in Großbritannien und Irland am Morgen in die Knie oder waren nur eingeschränkt aufrufbar. Ticketmaster schrieb, so schnell wie möglich dem Ansturm „Herr zu werden“, das Portal Gigsandtours brach völlig zusammen.
Viele Fans hingen mit Hunderttausend anderen in Online-Warteschlangen fest. Das sorgt bei vielen für Frust: „Today is gonna be the day of not getting tickets“, schrieb ein Nutzer angelehnt an die berühmten ersten Worte des Oasis-Klassikers „Wonderwall“ auf X. Eine andere Nutzerin scherzte: „Klar, nur eine halbe Million Leute vor mir in der Warteschlange für Oasis-Tickets, da bin ich sehr optimistisch!“ Insgesamt werden für alle Konzerte 160.000 Tickets verkauft.
Today is gonna be the day , of not getting tickets pic.twitter.com/AcMDzOgnJT
— jamie (@jamiek19852013) August 31, 2024
Schon vorab hatte die Band von einer „beispiellosen Nachfrage“ gesprochen. Entsprechend warnte sie auch vor unberechtigten Weiterverkäufen von Tickets zu Wucherpreisen. Außerhalb der offiziellen Verkaufsplattformen erscheinende Tickets seien entweder gefälscht oder würden von den Veranstaltern storniert, teilte die Gruppe nach Verkaufsstart auf X mit.
Resale-Tickets für über 7000 Euro aufgetaucht
Zum Teil wurden Tickets auf Online-Plattformen für über 6000 Pfund (umgerechnet 7100 Euro) angeboten – das vierzigfache des Preises einer Stehplatzkarte. Für diese werden im regulären Verkauf umgerechnet mindestens 175 Euro fällig. Sitzplätze sind für die Reunion-Tour für mindestens 86,50 Euro zu haben.
Angesichts der überhöhten Weiterverkaufspreise riefen Verbraucherschützer sogar die Regierung an: „Keir Starmer machte im März eine Ankündigung, wonach Labour – sollte es an die Macht kommen – den Wiederverkaufspreis deckeln würde. Wir hoffen, dass sie damit weitermachen“, sagte Verbraucherrechtsexpertin Lisa Webb der BBC.
Bereits am Freitagabend hatten einige Fans die Chance, sich Karten zu sichern. Sie konnten sich für einen sogenannten Pre-Sale bewerben und dann mithilfe eines speziellen Codes versuchen, ein Ticket zu ergattern. Die Band sprach von einer „beispiellosen Nachfrage“. Mehrere Millionen Fans sollen versucht haben, an solch einen heiß begehrten Code zu gelangen – doch auch da war für einen Großteil der Menschen die Enttäuschung groß.
Spektakuläre Comeback-Ankündigung
Oasis hatte am Dienstag seine Wiedervereinigung bekanntgegeben – fast auf den Tag 15 Jahre, nachdem Sänger Liam Gallagher (51) und Gitarrist Noel Gallagher (57) ihre Zusammenarbeit beendet hatten, da sich die Brüder heftig zerstritten hatten. „Das große Warten hat ein Ende“, teilte die beiden in sozialen Medien mit. Das Interesse an der Band ist nun riesig: Die Streams von Oasis vervierfachten sich in Deutschland binnen eines Tages nach der Ankündigung, wie GfK Entertainment auf Anfrage mitteilte.
Geplant sind im Sommer 2025 zunächst 15 Konzerte in Großbritannien sowie zwei weitere in der irischen Hauptstadt Dublin. Nach dem Auftakt am 4. und 5. Juli im walisischen Cardiff will die Band je fünf Konzerte in der Oasis-Heimatstadt Manchester und im Londoner Wembley-Stadion sowie drei in der schottischen Hauptstadt Edinburgh spielen, bevor es zum Abschluss nach Dublin geht. Spekuliert wird weiterhin über eine Welttournee, etwa in die USA.
Oasis wurde vor 30 Jahren mit dem Album „Definitely Maybe“ bekannt. Zum Jahrestag veröffentlichte die Band eine Geburtstagsedition, auf der auch Outtakes sowie Demo- und alternative Versionen der Songs zu hören sind. Oasis gilt als eine der erfolgreichsten Bands der britischen Musikgeschichte. Mit Liedern wie „Wonderwall“, „Don‘t Look Back in Anger“ und „Supersonic“ prägte die Gruppe aus Manchester die 1990er Jahre.