Berlin. Ralf Schumacher hat sich im Juli als homosexuell geoutet. Seine Ex-Frau Cora sagt, sie fühle sich davon völlig überrumpelt und zeigt sich geschockt.
Das Coming-out von Ralf Schumacher (49) war wohl für viele eine Überraschung. Die Ex-Formel-1-Legende hatte Mitte Juli im Rahmen eines Instagram-Posts seine Beziehung zu einem Mann öffentlich gemacht. Auf einem gemeinsamen Foto hatte er sich mit seinem Lebensgefährten Étienne Bousquet-Cassagne gezeigt.
Dieser Schritt kam für einige seiner Angehörigen unerwartet, darunter Ex-Frau Cora Schumacher – so zumindest stellt sie es nun dar. In einem Interview mit dem „Spiegel“ spricht sie über ihre Beziehung zu Ralf, den Vorwurf einer Scheinehe und über den Moment, als sie von Ralfs Coming-out erfuhr.
Cora Schumacher spricht über Gerüchte um Ralfs Homosexualität
Schon früh gab es regelmäßig Gerüchte, dass Ralf homosexuell sein könnte. Dennoch stand das der Ehe zwischen ihm und Cora nicht im Wege. Cora Schumacher war laut eigenen Angaben sogar sehr glücklich: „Ich habe aus Liebe geheiratet. Ich wollte dieses Leben so sehr.“ Dem Vorwurf einer Scheinehe widerspricht sie eindeutig: „Wenn ich heute lesen muss, dass ich eine vermeintliche Scheinehe eingegangen bin oder ein Arrangement hatte – nein, hatte ich nicht.“
Auch interessant
Trotz der pompösen Hochzeit im Salzburger Land gab es immer wieder schwierige Momente. „Ich denke, in jeder Ehe gibt es mal Zweifel.“ Diese Gedanken habe sie jedoch überspielt: „Ich habe mir halt gesagt: Ist doch alles toll, du hast doch ein schönes Leben, einen guten Status. Du hast ein Dach über dem Kopf, du hast einen Mann an deiner Seite, du hast ein Kind. Ich glaube, ich habe einfach die Augen zugemacht“, sagte sie dem „Spiegel“.
Denn die Gerüchte um Ralfs Homosexualität rissen nicht ab. Cora Schumacher: „Diese Gerüchte wurden mit den Jahren immer schlimmer. Dementsprechend habe ich mich natürlich immer mehr zerrissen gefühlt, weil ich gar nicht mehr wusste, ob mein Kopf mir jetzt hier einen Streich spielt. Aber Ralf war immer mein wichtigster Ratgeber. Ich habe ihm vertraut, blind vertraut. Und deswegen war sein Wort mein Gesetz.“
Nach der Geburt des Sohnes fühlte sich Cora „wie ein altes Paar Turnschuhe“
Das änderte sich jedoch, als der gemeinsame Sohn David im Jahr 2001 geboren wurde. Cora Schumacher: „Nach der Geburt unseres gemeinsamen Sohnes habe ich mich gefühlt wie so ein altes Paar Turnschuhe, das in die Ecke gestellt wurde. Ich fühlte mich einsam und sehnte mich nach mehr Nähe und Zuwendung. Ich habe mir das versucht zu erklären, so, wie ein 24-jähriges Mädel eben denkt: Das liegt an dir, vielleicht bist du zu fett oder zu hässlich oder einfach nicht gut genug.“ Nach 13 Jahren scheiterte die Ehe, obwohl beide schon Jahre zuvor getrennt gelebt hatten.
- Schauspielerin: Marianne Koch übers Altern – „Man ist nicht Sklave der Gene“
- Legende: Reinhold Messner über Tiefpunkt seines Lebens – „Meine Kinder wurden in der Schule gehänselt“
- „Hundeflüsterer“: Martin Rütter über schweren Verlust – „Hätte sofort losgeheult“
- Schauspieler: Dominic Boeer über Single-Dasein – „Es war wenig Raum für eine Frau“
- Nachwuchs-Star: Hardung über zweite Karriere – „Tür möchte ich mir offen halten“
Das Coming-out: Cora gibt sich ahnungslos
Als Ralf sich letztlich outete, sei Cora Schumacher also schlichtweg überrascht gewesen. Es habe keine Hinweise gegeben, sie sei nicht vorgewarnt worden. Entsprechend enttäuscht habe sie sich gefühlt: „(...) ich wünschte, Ralf hätte mich einbezogen oder wenigstens eingeweiht. Das hätte ich als ein Zeichen des Respekts empfunden. Stattdessen habe ich von seinem Coming-out aus den Medien erfahren.“ Auch von Ralfs neuem Partner Étienne habe sie nichts gewusst: „Wenn in den Medien jetzt plötzlich der Eindruck erweckt wird, Ralf hätte mir Étienne schon längst als seinen Partner offiziell vorgestellt, dann ist das eine Lüge.“
Gegenüber dem „Spiegel“ bestreitet Ralf Schumacher die Darstellung seiner Ex-Frau. Es sei unzutreffend, dass Cora Schumacher erst durch das öffentliche Coming-out erfahren habe, dass er mit Étienne liiert sei.
Auch interessant
Cora Schumacher erklärt in dem Gespräch mit dem „Spiegel“, warum sie sich nun öffentlich äußert. Sie fühle sich ins Rampenlicht gedrängt: „Ich fühle mich genötigt, mein Bild in der Öffentlichkeit zu korrigieren. Genau wie Herr Schumacher das Recht hat, sich zu outen. Hat er auch einen Moment an die Konsequenzen für mich gedacht?“
Ihr Umgang nach dem Coming-Out
Nach dem Coming-out habe sie sich komplett zurückgezogen. Auch ihre damalige Ehe sieht sie jetzt sehr kritisch: „Ich fühle mich benutzt. Meiner besten Jahre beraubt. War er aufrichtig zu mir? Und das Wichtigste: Hat er mich überhaupt geliebt?“
- Entertainer: Medienexperte über Stefan Raab – „Er muss seinen Humor zwingend ändern“
- Show-Legende: Experte knallhart – „Gottschalk ist eine tragische Figur“
- Comedian: Oliver Pochers Umgang mit Frauen – „Er weiß, wo es weh tut“
- Pop-Titan: Medienexperte erklärt Bohlen – „Der Traum einer jeden Frau“
- Psychologe: Richard David Precht „fehlt die zentrale Eigenschaft eines Denkers“
Vor allem frage sie sich selbst, wie sie es akzeptieren solle, nicht informiert worden zu sein: „Aber wie ich damit umgehen soll, dass Ralf vor seinem Coming-out nicht mit mir gesprochen hat und zum Beispiel sagt: Pass auf, Cora. Es tut mir leid. Oder: Ich wusste nicht, wie ich es dir sagen soll. Oder: Ich habe dich wirklich geliebt. Nichts. Das hat mir so einen Stich ins Herz gesetzt. Denn ein Coming-out betrifft nun mal immer auch das Umfeld, auch die Ex-Ehefrau, mit der man ein Kind gezeugt hat. Und ja, ich wünschte, Ralf hätte mich einbezogen oder wenigstens eingeweiht. Das hätte ich als ein Zeichen des Respekts empfunden.“
Und weiter: „Ich verstehe nicht, warum er auch nicht im Geringsten, bis heute, etwas unternommen hat, um mein Bild in der Öffentlichkeit klarzustellen und bei all diesem Hohn, diesem Spott, diesen bösartigen Gerüchten über mich …“ Trotz allem hoffe sie auf Versöhnung und eine Zukunft als Patchwork-Familie.