Berlin. Ein weiterer junger Mann, der dem IS nahesteht, wurde festgenommen. Er soll mit dem Hauptverdächtigen in Kontakt gewesen sein.

Nach der Absage der Taylor-Swift-Konzerte in Wien ist ein weiterer Verdächtiger festgenommen worden. Es handle sich um einen 18 Jahre alten Mann aus dem Irak, sagte der österreichische Innenminister Gerhard Karner.

Insgesamt ermittelt die Polizei gegen drei Männer, die 19, 18 und 17 Jahre alt sind. Ein 15-Jähriger, der als Zeuge geführt wird, wird vernommen.

Der 19-jährige Hauptverdächtige legte ein Geständnis ab. Er wollte nach den Ermittlungen einen Anschlag vor dem Stadion verüben, in dem US-Superstar Taylor Swift vor mehr als 60.000 Zuschauern auftreten sollte. Ihre drei Wiener Konzerte wurden aus Sicherheitsgründen abgesagt.

Treueschwur auf den IS

Der 18-Jährige aus dem Iran habe einen Treueschwur auf den Islamischen Staat abgelegt. Er sei im Umfeld des 19-jährigen Hauptverdächtigen unterwegs gewesen. Eine direkte Beteiligung an den Anschlagsplänen stehe nicht im Raum.

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Unterdessen ist von der Staatsanwaltschaft gegen die Terrorverdächtigen Untersuchungshaft beantragt worden. Gegen sie wird wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und krimineller Organisation ermittelt. Ihnen werde Verbindung mit dem Terrornetzwerk Islamischer Staat (IS) vorgeworfen sowie deren Ziele und Absichten vertreten zu haben, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft der österreichischen Nachrichtenagentur APA.

Taylor Swift in Wien: Mehrere junge Männer festgenommen

Swift-Konzert abgesagt: IS-Vorwurf gegen Terrorverdächtige

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    Der zweite Festgenommene ist 17 Jahre alt. Er war als Bühnen- und Gerüstbauer im Stadion des Swift-Konzerts tätig. Der Jugendliche mit türkisch-kroatischen Wurzeln war dem Staatsschutz bereits bekannt. Er ist mit dem 19-Jährigen befreundet, dessen Familie aus Nordmazedonien stammt. 

    Sängerin schweigt zu den Vorgängen

    Der Hauptverdächtige verfügte über einen funktionsfähigen Flüssigsprengstoff, den er selbst hergestellt hatte. Er soll vorgehabt haben, am mit seinem Auto in die vor dem Ernst-Happel-Stadion wartenden Fans zu rasen. Ziel sei gewesen, möglichst viele Menschen mit einem Sprengsatz sowie Hieb- und Stichwaffen zu töten. 

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    Von Athena Riegel, Patricia von Thien und Louisa Thönig

    Laut APA soll er zwei Freunden gegenüber angedeutet haben, er wolle einen Terror-Anschlag begehen. Als der 19-Jährige seinen Job bei einer Chemiefirma kündigte, hatte er davon gesprochen, „Großes“ vorzuhaben. Aus dem Betrieb soll er die nötigen Chemikalien zum Bombenbau gestohlen haben. 

    Taylor Swift selbst hat sich bisher nicht zu den Ereignissen geäußert. Die 34-Jährige vermied es zunächst, sich auf Instagram an ihre 285 Millionen Follower zu wenden. Besonders viel Beachtung dürften jetzt die nächsten Stationen ihrer Eras-Tour bekommen. Vom 15. bis 19. August gastiert Swift im Londoner Wembley-Stadion. Danach verlässt sie Europa und beendet mit Auftritten in Toronto und Vancouver im November die Tournee.

    dpa/lro