Berlin. In Wien wurden alle Konzerte von Taylor Swift wegen Terrorgefahr abgesagt. Die Fans reagieren schockiert und traurig auf Social Media.

Dreimal sollte der Popstar Taylor Swift in Wien spielen – jetzt wurden alle Konzerte gestrichen. „Aufgrund der Bestätigung durch Regierungsbeamte über einen geplanten Terroranschlag im Ernst-Happel-Stadion haben wir keine andere Wahl, als die drei geplanten Shows zur Sicherheit aller abzusagen“, teilte der Veranstalter Barracuda Music am Mittwochabend mit. Swift sollte eigentlich von Donnerstag bis Samstag im Rahmen ihrer beliebten „Eras-Tour“ auftreten. Die Konzerte waren innerhalb weniger Minuten ausverkauft. Zu Konzerten in München und Hamburg kamen Zehntausende.

Die Enttäuschung bei den zumeist jungen, weiblichen Fans ist groß. Viele hatten über ein Jahr lang auf einen Auftritt der US-Sängerin gewartet. Die Konzertkarten waren heiß begehrt und sehr aufwendig zu ergattern. Auf den sozialen Medien teilen die Fans ihren Frust und ihre Enttäuschung mit anderen „Swifties“ (Bezeichnung für Taylor Swift Fans).

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„Swifties“ sind schockiert und traurig

Viele der Fans sind schockiert und traurig, dass sie Taylor Swift nicht live sehen können. Eine Userin kommentiert unter dem Beitrag des Veranstalters: „Ich kanns nicht glauben, dass das Konzert, auf das ich zehn Jahre gewartet habe, weg ist. Ich glaube nicht, dass ich jemals drüber hinwegkommen werde.“

Auf X schreibt ein Fan: „Die Tatsache, dass Taylor Swift gerade drei Konzerte der Eras Tour abgesagt hat, weil ein Terroranschlag geplant war, ist so schwer zu verarbeiten. Es ist egal, wer der Künstler ist oder wo der Veranstaltungsort ist, wir sollten alle gemeinsam Livemusik genießen können, ohne dass die Gefahr besteht, getötet zu werden.“

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Bei Taylor-Swift-Konzerten ist es üblich, dass Fans sehr aufwendige Kostüme designen, die zu den verschiedenen Ären der Sängerin passen. Das heißt, Fans bekleben Kleider mit tausenden kleinen Glitzersteinen, nähen Oberteile und Hosen mit Prints und gestalten aufwendige Kopfbedeckungen.

Demnach ist die Trauer vieler Swifties groß, nachdem sie monatelang an einem Kostüm für die Mega-Shows gearbeitet haben. Der Influencer Francesco postete ein Video, nachdem er die schlechte Nachricht erhalten hatte. Traurig wischt er sich die Tränen mit seinem Kostüm aus dem Gesicht. „Ich muss jetzt nicht weiter an meinem Outfit arbeiten …“, steht in großen Buchstaben darüber.

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Taylor Swift Fans: „Uns wurde ein Safe Space genommen“

Taylor Swifts Konzerte werden überwiegend von jungen Mädchen und Frauen besucht. In der Vergangenheit kam es im Zusammenhang mit den Popkonzerten immer wieder zu frauenfeindlichen Kommentaren und Aktionen.

Die deutsche Fernsehpersönlichkeit Oliver Pocher besuchte eines der Konzerte in Gelsenkirchen mit einem „Rammstein“-Shirt. Frontmann Till Lindemann wurden in der Vergangenheit sexuelle Übergriffe an überwiegend sehr jungen Frauen vorgeworfen. Alle Verfahren gegen ihn wurden inzwischen eingestellt.

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Ein Swiftie schreibt auf X: „Mir wird schlecht, wenn ich sehe, wie Menschen absichtlich versuchen, Räume zu zerstören, in denen sich Menschen, vor allem Frauen, sicher und glücklich fühlen und frei sind, einfach sie selbst zu sein, aufgrund eines zutiefst frauenfeindlichen Hasses gegenüber Taylor Swift.“

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Auch das österreichische Jugendmagazin „Die Chefredaktion“ schreibt auf Instagram, dass ein weiterer sicherer Ort für Frauen und queere Menschen zerstört worden sei. „Gerade, wenn wir Hass und Terror so stark spüren, wenn Mädchen, Frauen und queere Personen täglich Opfer von Gewalt werden, braucht es Orte, die uns ein Gefühl von Gemeinschaft und Sicherheit geben. Das Taylor-Swift-Konzert wäre so ein Ort gewesen, genau deshalb wollten Terroristen ihn uns wegnehmen“, schreibt eine der Autorinnen, die eines der Konzerte besuchen wollte.

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Taylor Swift Fans: Lange Anreisen und Frust

Viele der „Swifties“ waren Hunderte Kilometer angereist, um die US-Sängerin live zu sehen. Die Konzertticketpreise sind in den USA mehr als fünfmal so hoch, wie in Wien und liegen bei mindestens 2000 Euro. Für die US-Fans hatte sich eine Reise nach Europa preislich mehr gelohnt als ein Konzertbesuch im Heimatland.

„Wenn du in ein anderes Land reist und hunderte von Euros ausgibst, um Taylor in Wien zu sehen, und dann wird die Show die Nacht vorher wegen Terrorgefahr abgesagt“, schreibt eine junge Frau auf TikTok. In dem Video kullern ihr die Tränen übers Gesicht.

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Gleichzeitig sind viele Fans über die schnelle Reaktion der Behörden und des Veranstalters erleichtert. „Stellt euch vor, sie hätten es nicht herausgefunden. Stellt euch vor, die Menschen wären hingegangen. Wir wissen alle, die Kontrollen am Eingang sind ein Witz. Stellt euch den Schmerz vor. Ich bin sprachlos“, kommentiert eine Userin die Konzertabsagen auf TikTok.

Viele der Fans erinnert die Situation an den tragischen Terroranschlag auf ein Konzert der Pop-Sängerin Ariana Grande am 22. Mai 2017 in Manchester. Bei einem Selbstmordattentat kamen 23 Menschen ums Leben. 800 Personen wurden verletzt, darunter auch viele Kinder und Jugendliche.

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Von Athena Riegel, Patricia von Thien und Louisa Thönig