Berlin. Sandburgen bauen, baden oder einfach nur sonnen: Viele Menschen verbringen ihren Urlaub am Strand. Dort wartet eine unterschätzte Gefahr.
Pack die Badehose ein: Für viele Menschen bedeutete es Urlaub pur, in der Sonne am Strand zu liegen und zu entspannen. Ein bisschen schwimmen, ein bisschen im Sand buddeln und das Sommerfeeling ist perfekt. Doch wer gerne im Sand spielt, sollte vorsichtig sein. Denn in diesem lauert eine oft unterschätzte Gefahr.
Über diese berichtet Stephen P. Leatherman, Professor für Küstenwissenschaften an der Florida International University, auf dem Portal „The Conversation“. Ihm zufolge ist es die Instabilität des Sandes, die zu schweren Unfällen führen kann. Ein Beispiel: Erst im Februar 2024 starb ein siebenjähriges Mädchen in Florida, als ein rund 1,5 Meter tiefes Loch, das sie und ihr Bruder in den Sand gegraben hatten, über ihr einstürzte.
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Rund 20 Menschen versuchten zwar, das Mädchen zu befreien – doch der Sand gelangte immer wieder zurück in die Grube. Sanitätern und Feuerwehrleuten, die nach einigen Minuten eintrafen, gelang es schließlich, das Loch mit Brettern zu stabilisieren. Doch als sie das Mädchen erreichten, war es bereits tot.
Allein in den USA jährlich fünf Tote in Sandlöchern
Allein in den USA kommen bei solchen Vorfällen jedes Jahr rund fünf Kinder ums Leben. Rettungsschwimmer warnen daher davor, Kinder während des Spielens im Sand unbeaufsichtigt zu lassen. Extrem wichtig sei vor allem, dass keine zu tiefen Löcher gegraben werden.
Leatherman, der unter anderem den Tod des Mädchens in Florida untersucht hat, warnt: „Löcher im Sand zu graben, mag harmlos erscheinen, aber wenn das Loch tief genug ist und auf eine Person einstürzt, ist es äußerst schwierig, zu entkommen“. Tatsächlich würden Forschungsergebnisse darauf hindeuten, dass jährlich mehr Menschen durch Ersticken unter Sand sterben als durch Haiangriffe.
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Im Sand buddeln ist erlaubt – Darauf müssen Sie achten
Wie groß die Gefahr ist, hängt von der Beschaffenheit des Sands ab. Dieser kann unterschiedlich große Körner haben und verschiedene Mineralien enthalten. Dadurch verändern sich sein Gewicht und seine Stabilität. Großen Einfluss hat zudem das Wasser: Feuchter Sand ist in der Regel stabiler als trockener – was wohl jeder beim Bau einer Sandburg schon einmal festgestellt hat.
Auf den Buddelspaß am Strand verzichten müssen kleine und große Kinder aber nicht. Der Tipp des Experten: Ein Loch sollte niemals tiefer sein als die Kniehöhe der kleinsten Person in der Gruppe. Sollte das Loch dann einstürzen, ist es unwahrscheinlich, dass jemand komplett „begraben“ wird. Zudem ist die Rettung vergleichsweise einfach möglich.