Berlin. Sieben Menschen wurden tot aus der Ägäis geborgen – 19 wurden gerettet. Nun stellt sich die Frage: Wer ist schuld an dem Unglück?

In der Ägäis hat die türkische Küstenwache sieben tote Flüchtlinge geborgen. Zudem seien 19 Menschen lebend gerettet worden, schrieb der türkische Innenminister Ali Yerlikaya am Dienstag auf dem Kurznachrichtendienst „X“. Die Küstenwache warf Griechenland unter Berufung auf Aussagen der Geretteten vor, das Boot zuvor zurück in türkische Gewässer gedrängt zu haben. Daraufhin soll es in Küstennähe auf Felsen geprallt und gesunken sein. 

Am Morgen sei die Küstenwache informiert worden, dass Flüchtlinge auf einer türkischen Insel vor der Küste von Cesme entdeckt worden seien, schrieb der Innenminister. Ein Fischer habe einen Menschen aus dem Meer geborgen, weitere seien im Wasser vermutet worden. Die Küstenwache habe daraufhin 18 Menschen von der Insel gerettet. Nach einer Person werde weiter gesucht.

Migration: Mehr als 3100 Flüchtlinge im vergangenen Jahr ertrunken

In der Ägäis liegen teilweise nur kurze Distanzen zwischen der Türkei und den griechischen Inseln und damit der EU. Die türkische Küstenwache berichtet besonders in den Sommermonaten fast täglich von dort aufgegriffenen Flüchtlingen. Mehr als 20.000 Menschen sind laut dem UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR in diesem Jahr nach Griechenland geflohen. Knapp 90 Prozent der Menschen nahmen den Weg über die Ägäis auf die griechischen Inseln. Allein auf Kos kamen so 2024 über 1.800 Menschen an. 60 Menschen verloren dabei ihr Leben.

Weitaus mehr Menschen sterben bei der Überfahrt der Zentral-Mittelmeer-Route. Schätzungen zufolge kamen hier im laufenden Jahr bislang 843 Menschen ums Leben. Im vergangenen Jahr ertranken nach Schätzungen 3155 Menschen im Mittelmeer.

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lro/dpa/epd