Berlin. Temperaturen um die 50 Grad bei Hadsch: Mehr als 1300 Todesfälle während der muslimischen Pilgerfahrt in Saudi-Arabien.
Während der muslimischen Pilgerfahrt Hadsch in Saudi-Arabien sind offiziellen Angaben zufolge 1301 Menschen aufgrund extremer Hitze ums Leben gekommen. Der saudische Gesundheitsminister Fahad Al-Dschaladschel teilte am Sonntagabend mit, dass etwa 83 Prozent der Verstorbenen nicht registrierte Pilger seien. Detaillierte Informationen zu den Nationalitäten der Opfer wurden nicht bekannt gegeben.
Die Temperaturen in Mekka und anderen nahegelegenen Pilgerstätten stiegen am Dienstag, dem letzten Tag des diesjährigen Hadsch, auf bis zu 50 Grad Celsius. „Die unregistrierten Pilger liefen lange Strecken unter der Sonne, ohne Schutz und Pause. Einige von ihnen waren älter und andere litten an chronischen Krankheiten“, erklärte Al-Dschaladschel im saudischen Staatsfernsehen Al-Ekhbariya.
Viele der Verstorbenen trugen keine Ausweisdokumente bei sich, was die Identifizierung und Benachrichtigung der Familien verzögern wird. Mehrere arabische Regierungen gaben an, dass ein Großteil der verstorbenen Pilger nicht offiziell angemeldet war und mit normalen Touristen-Visa anstatt der speziellen Einreisegenehmigungen für den Hadsch nach Saudi-Arabien gereist war. Nicht registrierte Pilger haben normalerweise keinen Zugang zu den für Pilger vorgesehenen Unterkünften und Transportdiensten.
Die Pilgerreise zu den heiligen Stätten in Saudi-Arabien, der Geburtsstätte des Islam, gehört zu den fünf Grundpflichten der Religion. Jeder Muslim sollte die Wallfahrt mindestens einmal im Leben absolvieren, sofern er körperlich dazu imstande ist. In diesem Jahr nahmen rund 1,8 Millionen Pilger teil.