Berlin. Satellit, Kabel oder Stream? Wer nicht zuletzt jubeln will, sollte sich über die TV-Signale informieren. Die Empfangsformen im Vergleich.
Mit der Fußball-EM sitzen bald wieder Millionen von Zuschauern vor ihren Bildschirmen. Nach einer enttäuschenden Weltmeisterschaft in Qatar ist die Euphorie für die Heim-EM groß. Aber wenn der Nachbar schon „Toooooooor!“ jubelt, während der Ball im Fernseher zu Hause noch im eigenen Strafraum hängt, ist die Laune im Keller. Schuld am Frust ist das TV-Signal, das zu Verzögerungen bei der Übertragung führen kann.
Wer in dichter bebauten Gebieten Übertragungen von großen Fußballturnieren wie WM oder EM schaut, hat sicher schon einmal festgestellt, dass nicht alle zur selben Zeit auch dieselben Dinge auf dem TV-Schirm sehen. Grund dafür ist der Weg, wie das TV-Signal ins Haus kommt – und zum Teil auch die genutzte Hardware. Die Fachzeitschrift „c‘t“ hat im Vorfeld der Europameisterschaft noch einmal nachgemessen und teils einen erheblichen Zeitversatz zwischen den verschiedenen Übertragungswegen ermittelt.
Welche Empfangsform ist am schnellsten?
Am schnellsten demnach: Fernsehen über Satellit. Rund 6 Sekunden, nachdem das Tor im Stadion fällt, kommt es auf dem Fernseher an. Knapp dahinter liegen der TV-Empfang über Antenne mit DVB-T2 und das Kabelfernsehen.
Und wie sieht es mit dem Internetfernsehen aus? Beim Empfang über IP-TV-Dienste wird es kompliziert. Die große Anzahl der verschiedenen Anbieter, Apps und Empfangsgeräte macht ein klares Ranking schwierig. Was sich im „c‘t“-Test aber abzeichnete: Am flottesten sind die Mediatheken-Apps von ARD und ZDF, installiert auf Empfangs-Sticks oder Boxen. Die TV-Apps der Streamingdienste hinkten dem Satellitensignal hingegen teils deutlich nach, die meisten waren demnach 12 bis 23 Sekunden später dran.
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Zuletzt der Livestream: Wer einen Beamer per Notebook und Livestream versorgen, oder einfach am PC schauen will, fährt demnach mit den Angeboten von ARD und ZDF im Browser am schnellsten. Im Check war deren Signal dennoch etwa 2 bis 6 Sekunden länger unterwegs als das Satellitenbild.
Einfache Lösungen bei schlechtem Empfang
Wer nicht die Empfangsform wechseln möchte, kann mit einigen Tipps trotzdem zu einem besseren EM-Erlebnis im Heimkino beitragen, um sich nicht während des Spiels zu Ärgern.
- Internet-Leistung überprüfen: Wer die EM per Internetfernsehen oder Livestream schaut, ist abhängig davon, wie schnell das eigene Internet ist. Die Leistung kann mit einem Speed-Test beim Netzanbieter überprüft werden.
- LAN statt WLAN: Die WLAN-Verbindung kann von vielen Faktoren beeinflusst werden, die nicht immer ersichtlich sind. Wer also per Stream oder Internetfernsehen zuschaut und auf Nummer sicher gehen möchte, sollte den Laptop oder Fernseher mit einem LAN-Kabel verbinden, anstatt nur auf die WLAN-Verbindung zu vertrauen.
- Antenne überprüfen: Auch der Antennen-Empfang hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, etwa von der Position im Raum. Suchen Sie also bereits vor dem Spiel die bestmögliche Position für die Antenne. Dabei sollte sie möglichst in Fensternähe stehen.
- Sendersuchlauf: Besonders ärgerlich sind nicht nur Verzögerungen, sondern auch schlechte Bildqualität oder ein gänzlich stehengebliebenes Bild. Deshalb empfiehlt sich vor dem Spiel für Satellit, Antennen- und Kabelfernsehen ein Sendersuchlauf, um die Programme bestmöglich zu empfangen.